Als am Montag, 6. Mai 2001, gegen 13.15 Uhr die damals neunjährige Peggy Knobloch aus Lichtenfels verschwand, geriet ein Mann bald in Verdacht: Ulvi Kulac. Der geistig zurückgebliebene junge Mann war aktenbekannt wegen sexueller Handlungen mit Kindern. Missbrauch. Bei den vielen Vernehmungen gestand er aus freien Stücken immer mehr Missbrauchshandlungen an Kindern. Im Laufe der Ermittlungen wurden bis Mitte 2002 laut den Akten 22 Missbrauchsfälle an 15 Opfern bekannt. In einer der Vernehmungen erzählte Kulac, wieder aus freien Stücken, auch von dem Missbrauch an der Schülerin Peggy. Wobei er mehrere Varianten bot, die sich im Kern allerdings glichen: Die Neunjährige sei bei ihm zu Hause gewesen in seinem kleinen Zimmer. Mal habe er sie überredet, mal habe sie ihn dazu überredet. Nach dem angeblichen Missbrauch läuft sie weg und er habe danach Angst gehabt vor Peggys Stiefvater. Die Anklage wegen Mordes an dem Mädchen fußte dann auch auf dieser Angst: Er habe Peggy umgebracht, um den Missbrauch zu vertuschen