U20 der Young Volleys zur Bayerischen

Von Jürgen Schott
In der Vorrunde – so auch gegen den SV Hahnbach (unser Bild) – hatten die N. H. Young Volleys (links Leonie Stöcker, daneben Hannah Lauterbach) alles im Griff. Später gab es ein wenig Aufregung. Foto: Alex Müller Foto: red

Sie nahmen einen unnötigen Umweg, aber sie erreichten auch so das Ziel: Die N. H. Young Volleys wurden bei der Nordbayerischen Meisterschaft der weiblichen U 20 in Neudrossenfeld – die der TSV Ansbach gewann – Dritte. Damit dürfen sie am 18. März in eigener Halle auch die bayerischen Titelkämpfe dieser Klasse ausrichten.

 
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Umweg? Nun, der Gastgeber hatte mit drei Vorrundenerfolgen gegen den SV Hahnbach (2:1), den TSV Ansbach und den TV Mömlingen (je 2:0) souverän das Halbfinale erreicht. Und dort passierte etwas, das den Young-Volleys-Vereinschef Carsten Böhm fast ausflippen ließ. Nach einem klar dominierten ersten Satz gegen Mittelfranken-Meister TV Bad Windsheim (25:9) wechselte Trainer Norman Neugebauer zwei Drittel seines Teams aus. Es kamen nicht nur vier neue Akteurinnen, sondern auch ein Bruch ins Spiel, was der nun klug über seine starken Angreiferinnen spielende Gegner weidlich ausnutzte. „Wir sind hier doch bei einer Meisterschaft und nicht bei irgendeinem Kasperleturnier“, kommentierte Böhm die missglückte taktische Maßnahme. Auch das eilige Rückwechseln der vier starken Kräfte konnte die Pleite nicht mehr abwenden. Der Schwung war weg, die Nervosität plötzlich da. Mit 25:10, 15:7 entschied Bad Windsheim die Begegnung für sich.

Um sich für die „Bayerische“ zu qualifizieren, musste das Team aus Neudrossenfeld und Hollfeld nun die Partie um Platz drei gewinnen. „Als ich sah, wie bei den Spielerinnen in der Kabine die Tränen flossen, habe ich doch schon etwas gezweifelt, ob das klappt“, gestand Carsten Böhm. Aber das Vorhaben gelang mit Ina Baumann, Larissa Klub sowie den Regionalligaspielerinnen Fanny Gnade, Sandra Ullrich, Leonie Stöcker und Hannah Lauterbach als Stützen gegen den VC Schwandorf mit 25:11, 25:22 doch recht sicher. Bad Windsheim verlor das Finale mit 0:2 gegen die Ansbacherinnen, denen die Young Volleys tags zuvor mit einer 25:11, 25:10-Klatsche die einzige Niederlage beigebracht hatten.

„Ich war nicht live dabei, hab nur von dem folgenreichen Wechsel unseres Trainers gehört und glaube, solch eine Maßnahme wird er nie mehr machen“, kommentierte Marc d’Andrea, Chefcoach der Young Volleys, den Aufreger des Tages.

Gegen Ansbach und Lohhof

Nun steht bereits fest, dass der Nord-Dritte bei der Bayerischen Meisterschaft (sechs Starter) in einer Gruppe mit Ansbach und dem Süd-Vize SV Lohhof spielen wird. Bad Windsheim trifft in der anderen Gruppe auf Süd-Meister FTSV Straubing und die Roten Raben Vilsbiburg. Im Halbfinale kommt es zu Überkreuz-Vergleichen der beiden Gruppenbesten. Deren Sieger kämpfen um den Titel. Die beiden Finalisten dürfen dann zur Deutschen Meisterschaft reisen, die an Pfingsten mit 16 Teams in Schwerin stattfindet.

„Wir wollen jetzt nicht vermessen sein und an die DM denken“, bleibt Böhm Realist. „Aber wir spielen zum Auftakt gleich gegen Lohhof, und vielleicht werden wir ja ein wenig unterschätzt, weil wir im Norden nur Dritter geworden sind. Aber die Süd-Vereine sind eigentlich eine Nummer zu groß für uns. In Straubings U 20 etwa spielt ja fast das komplette Zweitliga-Team des Vereins.“ Und das ist aktuell Vierter vor Vilsbiburg II . . .

Der BSV 98 Bayreuth belegte bei dem Turnier in Neudrossenfeld den sechsten Platz. Das Team unterlag gegen Bad Windsheim und Schwandorf je 0:2. Die als Nachrücker angekündigte Mannschaft der VGF Marktredwitz war doch nicht gekommen, so ging es für die Prellmühlerinnen danach gegen den TSV Ansbach – 16:25, 16:25. Mit einem 25:22, 17:25, 15:10 gegen den TV Mömlingen gelang den Bayreutherinnen der einzige Turniererfolg, denn danach ging das Match um den fünften Platz gegen den SV Hahnbach mit 0:2 verloren.