Twitter verbannt russische Werbung

Foto: Christoph Dernbach/dpa Foto: red

Wegen des Vorwurfs der Wahlkampfmanipulation verbannt der Kurzbotschaftendienst Twitter jegliche Werbung der russischen Medien Sputnik und RT.

 
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Die Maßnahme trete sofort in Kraft, erklärte Twitter am Donnerstag. Die Entscheidung gehe auf Untersuchungen rund um die US-Präsidentschaftswahl 2016 und die Einschätzung der US-Geheimdienste zurück, wonach beide Medien versuchten, "im Auftrag der russischen Regierung die Wahl zu beeinflussen".

RT (vormals Russia Today) und Sputnik könnten aber weiterhin Twitter-Nutzer bleiben, betonte der Internetkonzern. In den vergangenen Jahren von den beiden Medien für Werbung gezahlte Beträge sollten für unabhängige Forschung zur Twitternutzung gespendet werden.

RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan bezeichnete die Entscheidung von Twitter als "höchst bedauerlich". "Ich hätte nie gedacht, dass Twitter von den US-Geheimdiensten kontrolliert wird. (...) Aber jetzt hat Twitter es selbst zugegeben", erklärte sie. Simonjan warnte, US-Medien dürften nun in Russland Vergeltungsmaßnahmen zu spüren bekommen.

Nach der US-Präsidentschaftswahl im vergangenen November war deutlich geworden, dass russisch finanzierte Inhalte in Online-Netzwerken gezielt platziert wurden, um die Wahl zugunsten des Rechtspopulisten Donald Trump zu beeinflussen. Twitter sowie Facebook bestätigten bereits, russisch finanzierte Inhalte entdeckt zu haben.

afp

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