Als zwei Journalisten die Auseinandersetzung filmen wollten, griffen mehrere Basaksehir-Profis sie an und schlugen auf sie ein. Der Vorfall wurde von Überwachungskameras festgehalten und sorgte für großes Aufsehen. Um den Imageschaden zu beheben, lud der Verein die Opfer ein, damit sich die beteiligten Profis vor laufender Kamera bei ihnen entschuldigen konnten.
Bestrafung eine Posse
Trotzdem wurde die Kritik umso lauter, als die Disziplinarkommission des TFF die Bestrafungen zum Fall bekannt gab. Die Aufnahmen zeigten, dass hauptsächlich drei Spieler die Journalisten angegriffen hatten: Ufuk Ceylan, Yalcin Ayhan und Volkan Babacan. Ersatztorwart Ceylan und Verteidiger Ayhan wurden für fünf Spiele gesperrt. Für Babacan, türkischer Nationaltorwart und absoluter Leistungsträger der Mannschaft, gab es dagegen nur ein Spiel Sperre. Somit war er im so wichtigen Spiel gegen Besiktas spielberechtigt.
Und das Spiel gegen Besiktas wurde am Wochenende mit 3:1 gewonnen, womit das Titelrennen wieder spannend wurde. Der TV-Experte Mehmet Demirkol sprach angesichts der ungleichen Bestrafung von einer «Posse».
Chance in der Meisterschaft und im Pokal
Der ehemalige Nationalspieler Ridvan Dilman bemängelte einen «Doppelstandard» und erklärte in einer TV-Sendung: «Es wurde Theater gespielt. Basaksehir hat sich mit dem Verband verständigt, und das ist dabei herausgekommen. Wenn es keine Gerechtigkeit gibt, was bringt es dir dann, wenn du Meister wirst?»
Soweit ist es noch nicht, wenngleich Präsident Gümüsdag die Chance auf den Titel wittert: «Dieses Spiel war unser Weckruf. Wir werden das Rennen bis zum Schluss durchziehen.» Auch im Pokal hat das Team noch die Chance zum Titel und steht im Halbfinale. Ungeachtet der Ungereimtheiten muss aber auch festgehalten werden, dass Trainer Abdullah aus türkischen und ausländischen Spielern eine schlagkräftige Mannschaft geformt hat.
Namhaftester Akteur ist Winterneuzugang Emmanuel Adebayor. Der frühere Arsenal-Star hat sich als Verstärkung erwiesen und in zehn Pflichtspielen sieben Treffer erzielt. Daneben gilt der erst 19-jährige Cengiz Ünder als eines der größten türkischen Talente.
dpa