Bundesregierung zufrieden mit der neuen Strategie
Der US-Präsident sagte weiter, er sei sich bewusst, dass die Amerikaner kriegsmüde seien. Er teile ihre Frustration «über eine Außenpolitik, die zu viel Zeit, Energie, Geld - und vor allem Menschenleben - gefordert hat beim Versuch, Länder nach unseren Vorstellungen wieder aufzubauen statt unsere Sicherheitsinteressen über alle anderen Überlegungen zu stellen». Die Befugnisse des US-Militärs würden erweitert. Noch unklar ist, was diese Linie genau bedeutet und inwieweit sie mit den Nato-Verbündeten abgestimmt werden kann.
Die Bundesregierung zeigte sich zufrieden, dass Trump nun doch noch keinen Termin für den Abzug der amerikanischen Soldaten aus Afghanistan festlegen will. «Es ist richtig, und die Bundesregierung hat lange dafür geworben, dass ein Ende des Einsatzes an die Bedingungen vor Ort geknüpft wird», sagte eine Regierungssprecherin in Berlin.
Möglicherweise 4000 US-Soldaten zusätzlich
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) warnte allerdings vor Alleingängen der USA und verwies auf die hohe Zahl von Asylbewerbern aus Afghanistan. «Wir erwarten von Washington, dass die USA ihr Vorgehen eng mit uns Europäern abstimmen.»
Nach Jahren der Truppenreduzierungen zeichnet sich nun eine Aufstockung des US-Kontingents ab. Trump kündigte dies zwar wider Erwarten selbst nicht an. Eine gleich nach seiner Rede verschickte Mitteilung von Verteidigungsminister James Mattis ließ aber darauf schließen. Mattis werde sich zur Umsetzung der Strategie nun mit den Nato-Alliierten in Verbindung setzen, von denen «ebenfalls viele mehr Soldaten» versprochen hätten, hieß es. US-Medien hatten vor der Rede berichtet, dass es wohl eine Erhöhung um die 4000 Mann geben werde.
dpa