Trump: Brexit ist "fantastisch"

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Der voraussichtliche republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat das Votum der Briten für den Austritt aus der EU begrüßt.

 
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Die Entscheidung sei "großartig" und "fantastisch", sagte Trump am Freitag bei einem Besuch in Schottland, wo er zwei Golfplätze besitzt. Im schottischen Turnberry wurde er von Protesten empfangen, ein Demonstrant warf mit Hakenkreuzen verzierte Golfbälle auf den Rasen.

"Die Menschen wollen ihr Land zurück, sie wollen ihre Unabhängigkeit", sagte Trump bei einer Pressekonferenz auf dem Golfplatz. Es gebe eine "echte Parallele" zwischen dem Votum für den Abschied von der EU und seiner Nominierungskampagne: Die Menschen sowohl in Großbritannien als auch in den USA seien unzufrieden mit dem "Strom" von Einwanderern. "Es gibt große Ähnlichkeiten zwischen dem, was hier passiert ist, und meiner Kampagne."

Bereits zuvor hatte sich der umstrittene Rechtspopulist für einen Brexit ausgesprochen. Er begründete seine Meinung im TV-Sender Fox News mit dem Umgang der EU mit der Flüchtlingskrise und dem "Chaos", das dadurch entstanden sei.

Der Besuch Trumps in Schottland wurde von Protesten begleitet. Zwei Aktivisten-Gruppen organisierten Demonstrationen vor dem Golfplatz, um zu zeigen, dass Trump in Schottland "nicht willkommen" sei. "Schottland ist ein fortschrittliches, tolerantes und multikulturelles Land und wir lehnen die Scheinheiligkeit Donald Trumps ab", sagte einer der Aktivisten der Nachrichtenagentur AFP.

Trumps demokratische Kontrahentin Hillary Clinton kommentierte im Online-Kurzmitteilungsdienst Twitter: "Die Leute in Schottland sind nicht begeistert davon, dass Trump in ihr Land kommt. Wir kennen das Gefühl."

Am Samstag will Trump einen weiteren seiner Golfplätze im schottischen Küstendorf Balmedie besuchen. Im Vorfeld hissten Anwohner des Resorts die mexikanische Flagge in symbolischem Protest gegen Trump, der eine Mauer zwischen den USA und Mexiko errichten will.

Es war Trumps erste Auslandsreise, seitdem er sich die republikanische Präsidentschaftskandidatur praktisch gesichert hat. Sein Besuch steht in krassem Gegensatz zu dem des heutigen Präsidenten Barack Obama, der 2008 als demokratischer Präsidentschaftsbewerber Deutschland besucht hatte und in Berlin vor der Siegessäule von zehntausenden Menschen begeistert empfangen worden war.

Die Briten hatten sich in dem Referendum am Donnerstag mit knapper Mehrheit von 51,9 Prozent für den Austritt aus der EU ausgesprochen. Allerdings zeigte sich das Land geteilt: Während die Engländer und Waliser überwiegend für den Brexit votierten, stimmte eine große Mehrheit in Schottland und Nordirland für den Verbleib.

dpa

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