„Mit Luther zum Papst“ – unter diesem ungewöhnlichen Motto sind tausend Gläubige der christlichen Kirchen aus der Luther-Region Sachsen-Anhalt unterwegs auf einer ökumenischen Pilgerfahrt nach Rom. Ihren ersten Stopp legten die 19 Busse aus dem Raum Magdeburg an der Autobahnkirche in Trockau ein. In einer Andacht bedankten sich die mitgereisten Geistlichen für die Gastfreundschaft.
Wie kam die Trockauer Pfarrei zu der Ehre, Teil dieses ehrgeizigen Projekts zu sein? Kirchenpfleger Hans Hümmer sagt: „Über die regelmäßigen Konferenzen der Autobahnkirchen sind wir bundesweit bestens vernetzt und so hat uns Peter Herrfurth, der Landesjugendpfarrer der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, angesprochen, ob wir logistisch in der Lage wären, tausend Pilger bei einer Rast zu verpflegen.“
Dieser Herausforderung stellten sich die Trockauer. In wochenlanger Vorbereitung hat ein Team von rund 30 ehrenamtlichen Helfern bei der generalstabsmäßigen Planung nichts dem Zufall überlassen. Die im Lauf der Jahre zusammen mit dem Erzbistum und der Stadt Pegnitz geschaffene Infrastruktur ermöglichte es, die rund 1000 Besucher bei ihrer insgesamt rund zweistündigen Rast zu versorgen. Beleuchtete Schilder lotsten die Pilger vom Bus-Parkplatz zu den Toiletten an der Kirche, im Pfarramt, im Kindergarten und im Feuerwehrhaus.
Den ursprünglichen Plan, die Gäste unter den Arkaden an der Kirche zu verköstigen, musste man allerdings kurzfristig wegen der kühlen Temperaturen wieder fallen lassen. Als Ausweichquartier stand aber das Gerätehaus der Wehr zur Verfügung, wo an fünf Verpflegungsstationen Wiener Würstchen, Käsesemmeln, Äpfel und Getränke ausgeteilt wurden, alles Produkte aus der Region. Bei der achttägigen Reise werden die Teilnehmer die Vatikanstadt in allen Facetten erleben. Neben gemeinsamen Unternehmungen kann jedermann auch über eine eigens erstellte App sein individuelles Programm zusammenstellen.
Höhepunkt ist die Audienz bei Papst Franziskus. Er wird dann ein farbenprächtiges Auditorium vor sich haben, wurden doch alle Pilger mit eigens kreierten gelben und blauen Schals aus fairem Handel ausgestattet. Die Trockauer, die vor einigen Jahren selbst schon einmal beim Papst zu Besuch waren, können dies daheim am Bildschirm verfolgen: Das Internet und Facebook, wo spezielle Seiten eingerichtet worden sind, machen es möglich.
