Trio verlässt Medi Bayreuth

John Flowers (links) passt nicht in das Konzept des neuen Medi-Trainers Raoul Korner und wird in der kommenden 
Saison nicht mehr für die Bayreuther auf Punktejagd gehen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Zwei Neuzugänge hat Medi Bayreuth schon für die neue Saison verpflichtet, weitere wird der Bundesligist im Juni wohl nicht bekanntgeben. Aber es steht bereits fest, welche Spieler aus dem letztjährigen Kader nicht mehr zu Medi zurückkehren werden.

 
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In die Zusammenstellung des Kaders investiert Neu-Trainer Raoul Korner aktuell viel Zeit und Energie. Er erstellt detaillierte Spielerprofile, prüft, ob die Kandidaten auch charakterlich ins Team passen. Zuletzt bleibt dann noch die preisliche Frage. „Fehler, die man als Coach im Sommer macht, fallen einem spätestens im Winter auf den Kopf und sind meist nicht mehr zu korrigieren“, wird der Österreicher in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Kein Zeitdruck

Erfahrungsgemäß tue sich im Juni bei Neuverpflichtungen relativ wenig. „Wenn man Qualität möchte, muss man etwas Geduld haben“, sagt Korner. Und das aus zwei Gründen: Viele Talente wollen erst den NBA-Draft und dann die Summer League abwarten. Zudem sind die Preise der Europa-erfahrenen Spieler derzeit noch relativ hoch. Korner setzt sich deshalb nicht unter Zeitdruck und will nur Spieler verpflichten, von denen er hundertprozentig überzeugt ist.

Auf den deutschen Positionen gut aufgestellt

Der wichtigste Schritt sei es, die deutschen Positionen frühzeitig zu besetzen. Hier habe Medi mit Bastian Doreth, Andreas Seiferth und Steve Wachalski ein exzellentes Gerüst, das um Robin Amaize erweitert wurde. „Das sind vier starke Deutsche, die auf unterschiedlichen Positionen Akzente setzen können und werden. Da müssen wir uns vor niemandem verstecken“, sagt Korner.

Den U 18-Nationalspieler Moritz Trieb sieht der Trainer als Perspektivspieler, der mit der Bundesliga-Mannschaft trainieren wird, aber seine Matchpraxis zunächst in der NBBL und der Regionalliga sammeln soll. Diese Rolle soll auch ein weiteres deutsches Talent einnehmen. Medi Bayreuth ist noch auf der Suche nach einem „großen Doppellizenzspieler“.

Auch Marius Adler aus der vereinseigenen Jugend wird in der Vorbereitung mit dem Bundesligateam trainieren. Wie den anderen jungen Spielern stehen ihm alle Türen zum BBL-Kader offen. „Jeder kann sich mit Leistung und Einsatz aufdrängen“, sagt Korner. Mit dem breiteren Kader sei ein großes Problem der Vorsaison gelöst: Ein geregelter Trainingsbetrieb mit ausreichend Spielern sollte gewährleistet sein.

Flowers, Leslie und Mullings gehen

Größte Baustelle ist aktuell die Besetzung der Ausländerpositionen. Korner hat hier „konkrete Vorstellungen und bereits einige Kandidaten auf jeder Position“. Klar ist, dass sich die Fans von einigen Spielern aus dem Vorjahr verabschieden müssen: Jake Odum hat Medi bereits verlassen und auch Travis Leslie, John Flowers sowie Daniel Mullings kehren nicht zurück. „Sie sind für mich aus unterschiedlichen Gründen kein Thema für die nächste Saison“, erklärt Korner. „Ich habe sehr konkrete Vorstellungen davon, was meine Spieler auf und abseits des Spielfeldes leisten müssen, und diese Anforderungen erfüllen alle drei nicht.“

Anders verhält es sich mit Kenneth Horton, bei ihm sei eine Weiterverpflichtung nicht ausgeschlossen. „Allerdings muss er ins Gesamtkonzept passen, und gerade auf den Innenpositionen müssen wir physischer und defensiv stärker werden als im Vorjahr.”

Nicht festlegen will sich der neue Bayreuther Trainer zum aktuellen Zeitpunkt, ob er mit fünf oder sechs Kontingentspielern in die neue Spielzeit startet. Aktuell tendiert er dazu, mit fünf ausländischen Spielern zu beginnen, um dann im Bedarfsfall im weiteren Verlauf der Saison nochmals reagieren zu können. Dazu kommen auch noch budgetäre Überlegungen.

Ziel Korners ist es, bis zum Trainingsauftakt am 1. August das komplette Team beisammenzuhaben. Dann bleiben dem Trainer etwa acht Wochen um die Mannschaft zu formen, die am 25. September mit einem Heimspiel gegen Vizemeister Ulm in die Saison startet. In dieser Phase sind ein einwöchiges Trainingslager und etwa zehn Testspiele geplant, die Gegner stehen noch nicht endgültig fest. Nach Vereinsangaben laufen aber Gespräche mit „attraktiven internationalen Testspielgegnern“.

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