Traktor kippt um: Landwirt tot

Von Peter Rauscher
Ganz schön schräg: Ein Traktor zieht einen Pflug über ein Feld. Wenn der Hang steil ist, kann diese Arbeit gefährlich werden. Foto: Archiv/dpa/Rainer Jensen Foto: red

Tragischer Unfall bei einer gefährlichen Arbeit: Am späten Montagabend ist ein 66-jähriger Landwirt in Weidenberg tödlich verunglückt, weil sich sein Traktor beim Mähen einer stark geneigten Wiese überschlagen hatte.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Nach Kurier-Informationen ereignete sich der Unfall im Bereich Fischbach/Döberschütz. Wie die Polizei mitteilte, kippte das landwirtschaftliche Fahrzeug während des Mähens um und rollte rund 100 Meter den Hang hinunter. Bei den Überschlägen müsse der 66-Jährige aus seinem Traktor geschleudert worden sein. Nach ersten Ermittlungen sei er auf dem Boden liegend von seinem Arbeitsgerät überrollt worden. Ein mit einem Hubschrauber eingeflogener Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Zur Klärung der genauen Unfallursache hat die Kriminalpolizei Bayreuth die Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Sicherstellung des Traktors an.

"Eine absolut gefährliche Arbeit"

Rund um Weidenberg gibt es viele landwirtschaftlich genutzte Flächen mit starker Hanglage. „Ihre Bewirtschaftung mit landwirtschaftlichem Gerät ist eine absolut gefährliche Arbeit“, sagt Weidenbergs Bürgermeister Hans Wittauer. „Viele Landwirte sind darauf angewiesen, auch so schwierige Flächen zu bewirtschaften und setzen sich täglich Gefahren aus.“ Ein Landwirt, der nicht genannt werden will, sagt: Der von der Trockenheit harte Boden gebe den Schlepperreifen derzeit wenig Halt.

 Ein derart schlimmer Unfall auf einem Hang in der Region um Weidenberg hat sich nach Wittauers  Erinnerung  seit den sechziger Jahren nicht mehr ereignet. Dass Maschinen am Hang umkippten, komme hin und wieder vor, aber ohne ernsthaften Personenschaden. Wittauer ist auch Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes, der sich um Flächen kümmert, die zum Beispiel wegen ihrer Hanglage so schwierig zu bewirtschaften sind, dass sich eine intensive landwirtschaftliche Nutzung nicht lohnt. Vor gut zwei Jahren war in Goldkronach ein Landwirt gestorben, als er mit seinem Traktor einen Abhang hinabrutschte.

Sicherheitstraining des Maschinenrings

Johannes Scherm, Geschäftsführer des Maschinenrings Bayreuth-Pegnitz, will ebenso wie Wittauer zu dem konkreten Unfall am Montag nichts sagen. Generell lasse sich feststellen, dass Unfälle mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zunähmen, meint Scherm. Dass Schlepper aber umstürzten, passiere in dieser Region trotz vieler Hanglagen der Felder nicht öfter als anderswo. „Das spricht dafür, dass die Landwirte ihre Maschinen beherrschen.“ Der Maschinenring habe vor fünf Jahren ein Fahrsicherheitstraining geschaffen, das nun auch in anderen Orten in Bayern durchgeführt werde.