Der Ball: rasselnde Mischung aus Fuß- und Volleyball
Das Wichtigste beim Spiel: Konzentration. Nur das Gehör und eine Matte am Boden helfen den Spielern dabei, nicht die Orientierung auf dem Spielfeld zu verlieren. Und dann ist da aber noch der Ball selbst, eine Mischung aus Fußball und Volleyball, der einen Orientierungspunkt bietet. Durch Metallringe im Inneren gibt er ein gut hörbares metallenes Rasseln von sich.
Wie bei jedem anderen Sport auch, gibt es auch beim Torball eine Strategie. Das sagen die erfahrenen Spieler: Die richtigen Profis würden es schaffen, sich völlig geräuschlos zu bewegen und den Ball zu werfen, sagt Gerd Schmidt, Torballspieler seit 1986. „Einige Teams entscheiden nach der Körpergröße der Spieler, ob sich diese außen oder in der Mitte positionieren. Große Menschen haben natürlich einen Vorteil, sie bieten mehr Abwehrfläche und können sich wirklich lang machen und so die Torlinie besser schützen“, sagt Horst Zinnert, der zusammen mit seiner Frau Waltraud das Torballturnier organisiert. Beide veranstalten das jährliche Torballturnier schon seit mehreren Jahren. „Diesmal haben wir 18 Teilnehmer, davon sind acht Sehende“, sagt Waltraud Zimmer.
Ein Spiel mit Nutzwert für den Alltag
Eine von ihnen ist Bettina Waldsich. Die 43-Jährige aus Bayreuth spielt das erste Mal Torball. „Ich will mal was Neues ausprobieren. Und es ist richtig anstrengend für den Kopf: es geht vor allem an die Konzentration – manchmal hat mich sogar mein eigenes Atmen abgelenkt“, sagt Waldsich.
Den blinden Spielern hilft der Sport, sich im Alltag besser zurecht zu finden: „Er trainiert nicht nur die Muskeln, sondern auch die Orientierung, Koordination und Reaktionsfähigkeit. Das kann man im Alltag immer gut gebrauchen“, sagt Gerd Schmidt. Neben dem sportlichen Aspekt stehe aber auch die Gemeinschaft im Vordergrund. „Beim Torball sind alle gleich“, sagt Waltraud Zinnert.