Die Grünen haben eine Kampagne gegen Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe erkannt. Bei jeder Gelegenheit versuchten Fraktionen, der OB an den Karren zu fahren. Gemeint sind die FDP/DU, die SPD und manchmal auch die CSU. Die Analyse stimmt, denn hinter vorgehaltener Hand fragen manche Stadträte schon, ob Merk-Erbe ihre Amtszeit zu Ende bringen wird. Es ist das gute Recht der Stadträte, die Arbeit, die Sitzungsleitung und auch die Kommunikation der Oberbürgermeisterin zu hinterfragen. In allen drei Punkten gibt es in Teilen Anlass zur Kritik. Sie aber mürbe machen zu wollen, das geht zu weit. Das beschädigt nicht nur das Amt der Oberbürgermeisterin und wirft ein schlechtes Licht auf die Heckenschützen im Stadtrat. Das schadet vor allem der Stadt. Denn die Meinung der Bayreuther über ihren Stadtrat nähert sich einem neuen Tiefpunkt. Das Bild, das der Stadtrat nach außen und manchmal auch nach innen abgibt, ist das eines zerstrittenen Gremiums, in dem es eben nicht nur um die Sache geht. Offensichtliche Beispiele: Die beiden Fraktionsvorsitzenden Stephan Müller (BG) und Thomas Bauske (SPD) verbindet inzwischen eine gepflegte Abneigung. Und die CSU posaunt bei ihrem Neujahrsempfang Allmachtsfantasien hinaus. Sie sei die einzige politische Kraft, die das Stadthallenprojekt wuppen könne, sagt Alt-OB Michael Hohl.