Neben Geschenken horten die Menschen vor Weihnachten auch Lebensmittelvorräte und füllen ihre Vorratskammern. Doch ganz viel Essen landet wiederum im Müll. „Manchmal ist es sogar noch verpackt“, sagt der Abfallberater und empfiehlt, sorgfältig zu planen und dann vor allem vorausschauend einzukaufen.
Es klinge zwar ein wenig schwülstig, aber Detlef Zenk richtet einen Appell an die Verbraucher: „Wir sollten die besinnliche Zeit nutzen, damit wir uns besinnen, wie wir mit den Ressourcen unserer Umwelt umgehen wollen.“ Der verantwortungsvolle Umgang mit den Rohstoffen hat sich Anfang der 90er-Jahre in den Köpfen festgesetzt. „Damals gab es ein riesiges Entsorgungsproblem“, erinnert sich Zenk.
Landkreis ohne Wertstoffhof
Der Landkreis hat 1993 damit angefangen, den sortierten Verpackungsmüll an der Haustüre abzuholen. „Deshalb ist Kulmbach der einzige Landkreis in Bayern, der keinen Wertstoffhof hat.“ Anderswo müssen die Bürger ihren Verpackungsmüll selbst zu den zentralen Sammelstellen fahren. Im Raum Kulmbach funktioniere das duale System bis heute zwar vergleichsweise gut. Aber gerade weil die Entsorgung klappt, werde das Thema Vermeidung von Abfällen mittlerweile ein bisschen belächelt, stellt Zenk fest. Auch bei der Mülltrennung lässt der Eifer nach.
Ökologische Verantwortung fängt ganz oft im Kleinen an. Positiv fällt dabei ein Projekt des Kulmbacher Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums auf. Es will den Verpackungsmüll verhindern, den Coffee to go verursacht. Die Schüler sind für ihre Idee vom bayerischen Umweltministerium kürzlich mit dem Preis Ressourcenkönige ausgezeichnet worden. „Wir sind gerade dabei, das Projekt umzusetzen“, sagt Abfallberater Zenk.
Heißgetränke in Mehrwertgefäßen
Künftig soll es möglich sein, dass in den Cafés der Kulmbacher Innenstadt die Heißgetränke zum Mitnehmen nicht mehr in den Wegwerfbecher kommen. Stattdessen wird der Kaffee in Mehrweggefäße gefüllt. Die Arbeitsgruppe des Markgraf-Friedrich-Gymnasiums hatte zuvor herausgefunden, dass jeder dritte verkaufte Kaffee in der Gastronomie zum Mitnehmen ist und somit in Einwegbechern verkauft wird.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat am Dienstag die europäische Woche der Abfallvermeidung eröffnet. 2016 geht es speziell um Verpackungsmüll. Informationen gibt es im Internet unter der Adresse wochederabfallvermeidung.de.