Tigers würden auf Regensburg treffen

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Erreicht der EHC Bayreuth das Halbfinale, dann stehen sich Tigers-Stürmer Ivan Kolozvary (rechts) und Barry Noe mit seinem EV Regensburg erneut gegenüber. Foto: Peter Kolb Foto: red

In vielen Sportarten gibt es in Deutschland klare Auf- und Abstiegsreglungen – Eishockey gehört nicht dazu. Oft sind die Regularien unnötig kompliziert. Ja sogar so schwer durchschaubar, dass der Ligenleiter des Deutschen Eishockeybundes zurate gezogen werden muss, um die Playoff-Durchführungsbestimmungen der Oberliga richtig interpretieren zu können.

 
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So gingen bereits viele Anrufe bei Oliver Seeliger ein, die Erklärung für die Zusammensetzung der Halbfinalpartien hat er sofort parat: „Nach den Ausscheidungsplayoffs im Norden und Süden wurde quasi eine neue Tabelle erstellt, die sich daran orientiert, dass die Teams aus dem Norden bei gleicher Platzierung in dieser Saison den Heimvorteil haben.“ Daraus ergibt sich fürs Viertelfinale folgende Tabelle:

1. Nord 1  (Tilburg Trappers)
2. Süd 1   (EV Regensburg)
3. Nord 2  (Hannover Indians)
4. Süd 2   (EHC Bayreuth)
5. Nord 3  (MEC Halle)
6. Süd 3   (EC Peiting)
7. Nord 4  (Icefighters Leipzig)
8. Süd 4   (EV Landshut)

Es spielt also im Halbfinale keine Rolle mehr, dass Regensburg im Süden den Titel holte und Tilburg im Norden nur Zweiter wurde. Da Nord-Meister Füchse Duisburg nicht das Viertelfinale erreicht hat, rückt Tilburg automatisch auf den Platz Nord 1. Mit diesem Wissen, lassen sich die Halbfinalpaarungen leicht zusammensetzen. In den Durchführungsbestimmungen heißt es:

Partie 1: verbleibender bestplatzierter Club gegen verbleibender schlechtest platzierter Club
Partie 2: verbleibender zweitbestplatzierter Club gegen verbleibender drittbestplatzierter Club

Regensburg, Tilburg und Peiting haben sich bereits für die Vorschlussrunde qualifiziert. Tilburg bleibt auf jeden Fall bestplatzierter Club und Peiting definitiv schlechtest platzierter. Diese beiden treffen also in Partie 1 aufeinander. Im zweiten Halbfinale hat Regensburg Heimvorteil gegen den Gewinner aus der Viertelfinalserie zwischen Bayreuth und Halle.

Gewinnen die Tigers also Spiel fünf gegen das Team aus Sachsen-Anhalt, könnten sich die Tigers zumindest auf ein zuschauerträchtiges Halbfinale gegen Regensburg freuen, denn gespielt wird erneut nach dem Modus Best of 5. Die Spieltermine sind: 1., 3., 5., 8. und 10. April. Die Tigers würden also am Sonntag, 3. April, zu Hause antreten.

Halbfinale entscheidet nicht über sportlichen Aufsteiger

Interessant ist die Zusammensetzung des Halbfinales auch noch aus einem anderen Grund: Mit Regensburg, Bayreuth/Halle erfüllen nur zwei Teams die Zulassungsbedingungen für den DEL II-Aufstieg. Tilburg darf als niederländische Mannschaft nicht aufsteigen, Peiting hat keine Bewerbungsunterlagen für die Zweitklassigkeit eingereicht.

Wird dann im Halbfinale zwischen Regensburg und Bayreuth/Halle schon der sportliche Aufsteiger gekürt? „Nicht ganz“, sagt Seeliger. „Sollte Tilburg ins Finale kommen, dann stimmt diese Aussage. Denn der zweite Endspielteilnehmer ist dann bestes deutsches Team.“

Allerdings ändern sich die Voraussetzungen, falls Peiting ins Endspiel einzieht. „Dann muss Regensburg oder Bayreuth/Halle den EC Peiting schon schlagen, um sich das Aufstiegsrecht zu sichern.“ Würde nämlich Peiting den Titel holen, wäre der EC faktisch aufstiegsberechtigt. Da die Oberbayern dieses Recht nicht wahrnehmen können, tritt die Nachrücker-Regelung in Kraft – und hier wäre erster Nachrücker der sportliche Absteiger aus der DEL II. Erst wenn er ebenfalls auf die Zweitliga-Zugehörigkeit verzichtet, käme der Oberliga-Finalverlierer zum Zug.

 

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