Tigers wollen Saison krönen

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Viel internationale Erfahrung: Im niederländischen Nationaltrikot spielte Mitch Bruijsten (rechts) 2013 in der Olympiaqualifikation gegen Deutschland (links: Frank Mauer) und verlor 1:5. Nun will er mit den Tilburg Trappers den deutschen Oberliga-Titel holen. Foto: imago Foto: red

Deutschland gegen Niederlande, Oberliga Süd gegen Oberliga Nord, Oberfranken gegen Nordbrabant, EHC Bayreuth gegen Tilburg Trappers – auf dieses Finale hat vor der Saison wohl kaum jemand getippt. Gerade die Tigers sind die positive Überraschung dieser Spielzeit, und jetzt wollen sie sich in der am Freitag beginnenden Best-of-5-Serie auch den Titel holen.

 
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„Die Jungs sind richtig heiß, werden wie schon in den gesamten Playoffs alles aus sich herausholen und wollen die Saison mit der Meisterschaft krönen“, schildert EHC-Trainer Sergej Waßmiller die positive Stimmung in der Mannschaft vor dem Finalauftakt am Freitag (20 Uhr) in Tilburg.

Die einwöchige Spielpause habe seinem Team gut getan, die Spieler konnten Verletzungen auskurieren und den „Akku wieder aufladen“. Allerdings weiß Waßmiller noch nicht, ob er in Tilburg seinen kompletten Kader zur Verfügung haben wird: „Einige sind krank oder haben hartnäckigere Verletzungen. Es entscheidet sich kurzfristig, wer alles spielen kann.“

Mayer wieder im Kader

Zumindest eine Alternative steht dem EHC wieder zur Verfügung: Verteidiger Sebastian Mayer hat nach seiner Handverletzung das Training wieder voll aufgenommen und reist mit nach Tilburg. Etwa 24 Stunden werden die Tigers unterwegs sein, bis sie am Samstag um 7 Uhr zurück in Bayreuth sein wollen.

„Natürlich kommt es auch darauf an, dass wir die lange Anreise gut wegstecken“, sagt Waßmiller. „Aber letztlich werden Kleinigkeiten entscheidend sein.“ Dazu zählt er vor allem eine disziplinierte Spielweise und ein gutes Powerplay.

Überzahlspiele könnte es einige geben, da die Tilburger als sehr körperbetont agierende Mannschaft gelten. Strafzeiten inklusive.

Ausgeglichenes Team

Viel wird aber auch darauf ankommen, die Tilburger Sturmformationen zu stoppen. Gerade die Trios Kyle Just (12 Playoffspiele/4 Tore/10 Vorlagen), Diederick Hagemeijer (11/4/6), Mitch Bruijsten (12/7/10) sowie Ivy van den Heuvel (11/4/3), Kyle DeCoste (12/1/5), Mickey Bastings (12/3/6) stehen für viel Durchschlagskraft.

Da in der dritten Reihe mit Danny Stempher (12/5/7) der drittbeste Tilburger Playoff-Scorer steht, sollte klar sein, was die größte Stärke der Trappers ist: ihre Ausgeglichenheit. Selbst der vierte Block bekommt regelmäßig Eiszeit.

Zudem hat die Abwehr um den starken Torwart Ian Meierdres (Gegentorschnitt: 1,54) sowie die erfahrenen Verteidiger Jordy van Oorschot (12/2/7) und Bjorn Willemse (12/2/8) die wenigsten Gegentreffer (20) – Bayreuth kommt in dieser Statistik auf 39 – aller Playoff-Halbfinalisten hinnehmen müssen.

„Tilburg steht völlig zurecht im Finale“, lobt Waßmiller, der sich vor allem durch Videos einen Eindruck von den Trappers verschaffte. „Aber wir haben keine Angst und fahren sicher nicht ohne einen Plan nach Tilburg.“ Details gibt er allerdings nicht preis. Sicher wird sich sein Team aber auf frenetische niederländische Fans einstellen müssen. Denn auch wenn die Sportart Eishockey in den Niederlanden keine große Rolle spielt, so ist Nordbrabant doch eine Hochburg. Im Schnitt sehen 2150 Fans die Tilburger Heimspiele.

 

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