Tigers wollen doppelte Revanche

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Einer gegen vier: Auf Andrew Schembri (Mitte) müssen die Bayreuther ein wachsames Auge haben, der Deutsch-Kanadier bereitete ihnen in der Vergangenheit immer wieder Probleme. Foto: Roland Rappel/Archiv Foto: red

Vier Niederlagen musste der EHC Bayreuth in dieser Oberliga-Saison hinnehmen, zwei davon gegen die niederbayerischen Teams EV Landshut und Deggendorfer SC. Die Zeichen stehen also auf Revanche, wenn die Tigers am Freitag (20 Uhr) das Traditionsteam empfangen und zwei Tage später (18.30 Uhr) zum Angstgegner reisen.

 
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Beim 0:4 im Hinspiel gegen Landshut blieb der EHC Bayreuth zum ersten Mal in seiner Oberliga-Geschichte ohne eigenen Treffer. „Das Ergebnis war deutlicher als es der Spielverlauf aussagt“, erinnert sich EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Und wir wissen, was wir in Landshut falsch gemacht haben.“

Erster Fehler: völlig verschlafenes Anfangsdrittel. Zweiter Fehler: schlechte Chancenverwertung. Dritter Fehler: zu passiv agiert. „Genau diese Fehler werden wir abstellen“, verspricht Waßmiller. „Wir gehen ab der ersten Minute konzentriert und offensiver ausgerichtet in das Rückspiel. Dann zwingen wir auch die Landshuter zu Fehlern, die wir dann konsequent nutzen müssen.“

Bestes Überzahl-Team der Liga

Bei dieser Marschroute ist aber Vorsicht geboten: Der EVL gilt als hervorragende Kontermannschaft und ist zudem das beste Überzahlteam der Liga. Die Erfolgsquote beträgt starke 32,26 Prozent.

Über Erfahrung verfügen die Landshuter sowieso: Ein Großteil der Spieler war mehrere Jahre in der zweiten Liga aktiv. Der aktuelle EVL-Topscorer Patrick Jarret (5 Treffer/14 Vorlagen) war sogar einer der Stars der DEL II. Er bildet mit Max Hofbauer (9/7) und Cody Thornton (9/6) die Topreihe des EVL. In der Defensive geben Torhüter Kai Kristian, Jackson Kuhn sowie der nachverpflichtete Ondrej Pozivil der zu Saisonbeginn löchrigen Abwehr Sicherheit.

Landshut eine launische Diva

Dass der große Aufstiegsfavorit als Tabellensechster dennoch den Erwartungen hinterherhinkt, liegt an den Leistungsschwankungen. Immer wieder präsentiert sich der EVL als launische Diva, die selten über 60 Minuten ihre Stärke ausspielt. So musste er sieben der letzten elf Gegentreffer nach der 40. Minute hinnehmen. Gegen den EC Peiting verspielte der EVL im Schlussdrittel sogar einen 4:1-Vorsprung und verlor nach Verlängerung.

Angstgegner Deggendorf

Anders präsentiert sich der zweite niederbayerische Verein der Liga: Die Stärke des Deggendorfer SC ist eine kompakte Defensive. Viele Partien entschied die Überraschungsmannschaft der Liga – mit Platz zwei nach 15 Spielen hatten nur wenige gerechnet – knapp für sich.

Zwar sind 47 Gegentreffer in Vergleich mit den anderen Topteams eine mittelmäßige Bilanz, aber EHC-Trainer Waßmiller weiß: „Der DSC ist extrem unangenehm zu spielen. Hinten lassen sie nicht viel zu und vorne haben sie einiges an Qualität.“

Unangenehm sind die Deggendorfer dabei vor allem für die Tigers. Immer mehr entwickeln sie sich zum EHC-Angstgegner. Sie gewannen nicht nur das Hinspiel 2:1 in Bayreuth, sondern auch vier der zurückliegenden fünf Aufeinandertreffen.

Der Aufschwung der Deggendorfer ist damit eng mit dem Namen Jiri Otoupalik verbunden. Der Trainer formte seit seinem Amtsantritt im November 2014 ein ausgeglichen besetztes Team, bei dem er viel Wert auf eingespielte Reihen legt.

Neuzugänge als Leistungsträger

Zudem bewies er bei den Neuzugängen ein glückliches Händchen: Der Ex-Sonthofener Robin Slanina ist mit 14 Treffern und zehn Vorlagen DSC-Topscorer vor dem aus Erding zurückgekehrten Andrew Schembri (6/12). Auch die Nächstplatzierten der internen Scorerliste sind mit Radek Hubacek (4/9), Sergej Janzen (4/9) sowie den Verteidigern Andreas Gawlik (6/9) und Jaroslav Koma (5/6) Neuzugänge.

Gerade zu Hause ist der DSC eine Macht. Nur Spitzenreiter EV Regensburg gelang ein Sieg in Deggendorf. Doch davon lässt sich der Bayreuther Trainer nicht beeindrucken. „Ich weiß nicht, warum wir uns gegen Deggendorf immer so schwer tun, aber ich weiß, dass wir eine Rechnung offen haben. Wir wollen die Negativserie beenden und es wäre noch schöner, wenn das auswärts gelingt“, macht Waßmiller eine Kampfansage.

Jan Pavlu als Mittelstürmer

Allerdings muss er seine Aufstellung erneut umbauen. Nach dem Abschied von Bruce Becker wird Jan Pavlu in der dritten Reihe neben Stefan Reiter Mittelstürmer spielen. Der dritte Platz in dieser Angriffsformation wird wohl an Johannes Feuerpfeil oder Michael Kuhn vergeben.

Zudem rechnet Waßmiller noch nicht mir einer Rückkehr von Andreas Geigenmüller (Handverletzung). Ihn wird im Paradeblock weiter Fedor Kolupaylo vertreten, der in jedem der vier zurückliegenden Spiele getroffen hat.

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