Tigers unterliegen SC Riessersee mit 1:4

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Möglicher Wendepunkt: Eine fünfminütige Überzahl nutzten die Tigers zum 1:1-Ausgleich durch diesen Treffer von Jan 
Pavlu (nicht im Bild), doch eine durchaus mögliche Führung gelang ihnen nicht. Fotos: Peter Kolb Foto: red

Zwei Tage nach dem Sieg in Freiburg (4:3 n. V.) als Schlusspunkt der schwarzen Serie aus acht Spielen in der DEL2 ohne Punktgewinn hat auch das Heimspiel gegen den SC Riessersee angedeutet, dass die Bayreuth Tigers den Tiefpunkt ihrer Krise überwunden haben. So deutlich, wie es der Endstand von 1:4 (0:1, 1:0, 0:3) auszudrücken scheint, war die Niederlage nämlich nicht.

 
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Vielleicht wäre sogar ein Punktgewinn der Gastgeber möglich gewesen, wenn sie ihre Möglichkeiten im zweiten Drittel zu mehr als dem Ausgleich genutzt hätten. Zuvor hatte der SC Riessersee leichte Vorteile, weil er nach kurzer Anlaufzeit den Bayreuther Aufbau wirkungsvoller störte und seinerseits zunehmend häufiger mit spielerischen Mitteln zu Chancen kam. Die Vorstöße der Tigers waren zwar nie ungefährlich, waren aber im Verlaufe des ersten Drittels seltener geworden.

Viele und große Chancen für mehr als den Ausgleich

Das änderte sich in der 26. Minute mit einem Alleingang von Michal Bartosch, der nach Steilpass von Ivan Kolozvary an Riessersees Torhüter Kevin Reich scheiterte. Damit begann eine Phase mit zahlreicheren und vor allem teilweise riesigen Chancen für die Tigers. Als Bartosch in bester Position durch Luke Oakley zu Fall gebracht wurde und mit dem Gegenspieler und dem Schlussmann im Tor landete, wäre auch ein Penalty als Strafe denkbar gewesen (29.). Doch auch die zwei Strafminuten für Oakley genügten noch in derselben Minute für eine noch größere Möglichkeit: Anthony Luciani hatte aus spitzem Winkel für einen Moment das leere Tor vor sich, doch Reich parierte spektakulär.

Yannick Drews verletzt ausgeschieden

Auch nach dem Ende dieser Überzahlphase hemmten die Bayreuther nun den Aufbau der Gäste in der neutralen Zone wirkungsvoller und entwickelten aus Scheibengewinnen weitere Möglichkeiten. Der zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Ausgleich wurde allerdings teuer erkauft, denn er resultierte aus einem Foul, das zum verletzungsbedingten Ausscheiden von Yannick Drews führte (33.). Im fünfminütigen Powerplay scheiterte zunächst Luciani noch einmal an einer tollen Parade von Reich (einschließlich des Nachschusses), aber dann wurde eine glänzende Powerplay-Kombination doch mit dem 1:1 belohnt.

„Wir hatten viele Chancen und hätten in Führung gehen können“, trauerte auch Tigers-Trainer Sergej Waßmiller am Ende dieser Phase nach. „Aber das haben wir nicht geschafft, und dafür wird man von einem Gegner mit dieser Qualität bestraft.“ Mit veränderten Formationen und Jan Pavlu als Vertreter von Drews im Sturm konnte sein Team nicht verhindern, dass im letzten Drittel wieder der SC Riessersee das Geschehen bestimmte – und allmählich sogar klarer denn je. „Das konnten wir einfach auch kräftemäßig nicht durchhalten“, erklärte Waßmiller.

Tomas Vosvrda humpelt vom Eis

Einige großartige Paraden von Torhüter Tomas Vosvrda hielten die Partie lange offen, doch das 1:2 fiel schließlich aus einem der eher weniger zwingend wirkenden Angriffe: Richard Mueller traf mit einem Weitschuss. Als die Bayreuther dann die letzten Reserven für die Offensive zu mobilisieren versuchten, sorgte der SCR-Topscorer mit einem glänzend abgeschlossenen Alleingang auch für den vorentscheidenden dritten Treffer der Gäste. Noch schmerzlicher für die Tigers war dabei die Tatsache, dass sich Vosvrda beim Abwehrversuch verletzte und zur Behandlung in die Kabine humpelte. Dass sein Nachfolger Friedrich Hartung auch noch einmal hinter sich greifen musste, nachdem ihm bei einem Weitschuss die Sicht genommen worden war, fiel schon nicht mehr entscheidend ins Gewicht.

Gästetrainer Toni Söderholm wertete die späte Torausbeute seines Teams aber auch als Belohnung für eine Steigerung: „Lange hatten wir zu schön gespielt und zu wenig aufs Tor geschossen. Das zweite Drittel war sogar richtig chaotisch. Der entscheidende Fortschritt war es dann, dass wir aggressiver gespielt haben mit mehr Druck und mehr Zug zum Tor.“

Statistik

Bayreuth Tigers: Vosvrda (56. Hartung) – Müller, Linden; Potac, Neher; Gerstung, Pavlu – Stas, Chouinard, Luciani; Ontl, Kolozvary, Bartosch; Geigenmüller, S. Busch, Drews.

SC Riessersee: Reich – Thomas, Eichinger; Hummer, Johansson; Mayr, Frankenberg; Gschmeißner – Rimbeck, Eder, Gomes; Mueller, Driendl, Dibelka; Oakley, Vollmer, Beck; Daubner, Mayenschein, Richter.

SR: Holzer, Krawinkel; Strafminuten: Bayreuth 2, Riessersee 2 plus 5 plus Spieldauer für Richter; Zuschauer: 1521.

Tore: 0:1 (7.) Gomes (Rimbeck, Eder), 1:1 (35.) Pavlu (Luciani, Chouinard – 5 gegen 4), 1:2 (52.) Mueller (Eichinger, Driendl), 1:3 (56.) Mueller (Vollmer), 1:4 (58.) Dibelka (Eichinger, Driendl).

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