Tigers unterliegen in Kaufbeuren 2:5

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Bayreuths Michal Bartosch (Mitte) kommt hier aus spitzem Winkel zwar zum Abschluss, scheitert aber am starken
Kaufbeurer Rückhalt Stefan Vajs (links). Foto: Wolfgang Fehrmann Foto: red

Nichts war es mit der vorweihnachtlichen Bescherung für die Bayreuth Tigers in der DEL2. Die Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller unterlag beim ESV Kaufbeuren mit 2:5 (1:1, 0:0, 1:4) – es war wieder einmal eine Niederlage, die deutlicher ausfiel, als es Spielanteile und Chancenverhältnis widerspiegelten.

 
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Gerade als die Bayreuther durch den brandgefährlichen Anthony Luciani in der 46. Minute mit 2:1 in Front gegangen waren und sich für ihre couragierte Spielweise belohnt hatten, schlugen die zuvor fahrig wirkenden Kaufbeurer eiskalt zurück. Knapp zwei Minuten nach der Gästeführung verwandelte Steven Billich einen Penalty zum 2:2-Ausgleich. Dann verwertete Joseph Lewis (52.) ein Muster-Zuspiel von Sami Blomqvist aus kurzer Distanz zum 3:2, und nur 64 Sekunden später schoss Florian Thomas den bis dato fehlerfreien Tigers-Torhüter Friedrich Hartung aus spitzem Winkel so unglücklich an, dass die Scheibe zum 4:2 für den ESV ins Tor trudelte.

Dass der endgültige Niederschlag, das 5:2 (57.), der Gäste auf das Konto des Ex-Bayreuthers Christopher Kasten ging, passte ins Bild dieses mit Pleiten, Pech und Pannen „gesegneten“ Schlussabschnitts aus Tigers-Sicht. Eigentlich wollte Sergej Waßmiller zur Schlussoffensive blasen. Als ESV-Stürmer Thomas 3:15 Minuten vor Ende wegen Beinstellens auf die Strafbank musste, ging der Bayreuther Coach volles Risiko, nahm noch seinen Torhüter vom Eis, um eine zweifache Überzahl zu schaffen. Der Schuss ging nach hinten los, als Charlie Sarault das Bully gewann und Kasten mit einer eher unglücklichen Befreiung das verwaiste Tor zum 5:2-Endstand traf.

Brandgefährliches Duo Chouinard und Luciani

Dabei hatten die Bayreuther bis weit in den Schlussabschnitt hinein einen mehr als ebenbürtigen Gegner abgegeben. Ein brandgefährliches Duo Eric Chouinard und Anthony Luciani, dazu noch ein hellwacher Torhüter Friedrich Hartung, eine aggressive Verteidigung und auch ein wenig Fortune – mit diesen „Zutaten“ machten die Tigers dem ESV das Leben schwer. Das Glück hatten die Bayreuther auf ihrer Seite, als Max Schmidl (9.) und Charlie Sarault (12.) bei ihren fulminanten Schlagschüssen nur den Pfosten anvisierten. Und sie gerieten erst in Unterzahl durch einen abgefälschten Schuss von Joseph Lewis (10.) in Rückstand.

Dank ihrer blitzschnell vorgetragenen Konter waren sie aber fast ebenso gefährlich wie die Kaufbeurer. Die verzeichneten zwar mehr Scheibenbesitz und auch das Gros an Abschlüssen (15:10), richtig brenzlig wurde es vor dem Tor von Hartung aber nur selten. Auf der Gegenseite sorgte die neu zusammengestellte Reihe mit Chouinard, Luciani und dem ins Team zurückgekehrten Valentin Busch für jede Menge Aufregung bei Torhüter Stefan Vajs und seinen Vorderleuten. Nicht von ungefähr war es Luciani (11.), der bei einem Konter in Unterzahl und nach schönem Zuspiel von Chouinard eiskalt aus spitzem Winkel vollendete.

Mehrmalige Führungschance

Die Partie blieb auch nach dem ersten Wechsel spannend. Zunächst hatten die Tigers Vorteile und bei einer fünfzigsekündigen 5:3-Überzahl gleich mehrmals die Chance, in Führung zu gehen. Die Bayreuther hatten die Partie in der Mitte des zweiten Abschnitts im Griff und gerieten erst wieder unter Druck, als Potac wegen Behinderung auf die Strafbank musste.

Hatten sie diese Unterzahl schadlos überstanden, zogen sie die Zügel an, während die Gastgeber zunehmend konfuser wurden. Dokumentiert wurde die Dominanz der Gäste durch vier gute Gelegenheiten in der Schlussphase des zweiten Abschnitts: Luciani (37.), Michal Bartosch (38.), Sebastian Busch (39.) und Chouinard (40.) hatten das 2:1 jeweils aus kurzer Distanz auf dem Schläger. Das gelang dann verdientermaßen Luciani, für ein vorweihnachtliches Happy End war dieser Vorsprung aber zu dünn.

ESV Kaufbeuren: Vajs – Kasten, Pfaffengut; Ketterer, Monteith; Reinig, Haase; Wolter – Lewis, Sarault, Wohlgemuth; Blomqvist, Karevaara, Kiefersauer; Schmidle, Schäffler, Billich; De Paly, Thomas, Oppolzer.

Bayreuth Tigers: Hartung – Linden, Müller; Potac, Neher; Gerstung, Pavlu – V. Busch, Chouinard, Luciani; Ontl, Kolozvary, Bartosch; Geigenmüller, S. Busch, Stas.

SR: Müns, Cori; Strafminuten: Kaufbeuren 6, Bayreuth 10; Zuschauer: 2554.

Tore: 1:0 (10.) Lewis (Sarault, Blomqvist – 5 gegen 4), 1:1 (11.) Luciani (Chouinard – 4 gegen 5), 1:2 (46.) Luciani (Chouinard, Linden), 2:2 (48.) Billich (Penalty), 3:2 (52.) Lewis (Blomqvist, Kasten), 4:2 (54.) Thomas (Oppolzer, De Paly), 5:2 (57.) Kasten (Sarault – 4 gegen 6).

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