Tigers unterliegen dem Schlusslicht

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Schrecksekunde im zweiten Drittel: Ohne Fremdeinwirkung sackte Valentin Busch auf dem Eis zusammen. Er musste mit der Trage vom Eis befördert werden und kam zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus. Foto: Peter Kolb Foto: red

Die Bayreuth Tigers kamen am zurückliegenden DEL2-Wochenende nicht über die Rolle eines Punktelieferanten hinaus. Nach der bitteren 1:10-Pleite in Ravensburg musste sich die Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller am Sonntag auch Schlusslicht Tölzer Löwen beugen. Beim 2:5 (0:1, 2:2, 0:2) verloren die Bayreuther aber nicht nur die Punkte, sondern auch Martin Heider, Valentin Busch und Eugen Alanov aufgrund von Verletzungen.

 
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Busch und Alanov mussten sogar noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht werden. „Diese Verletzungen machen diese Niederlage besonders bitter“, sagte Sergej Waßmiller nach der Partie. Valentin Busch war ohne Fremdeinwirkung während einer Unterbrechung zusammengesackt und musste mit der Trage vom Eis befördert werden, Eugen Alanov wurde Opfer eines Bandenchecks.

Die dünne Personaldecke der Bayreuther, die schon bei Spielbeginn auf die angeschlagenen Sergej Stas und Sebastian Mayer hatten verzichten müssen und aufgrund der weiteren Verletzungen im Schlussdrittel kaum noch etwas zuzusetzen hatten, war zweifelsohne ein Grund der Niederlage. Der alleinige war es nicht. Zu den ungewohnten Defiziten im läuferischen Bereich gesellten sich auch noch gewohnte Mängel in der Offensive, vornehmlich im Überzahlspiel. Unter anderem ließen die Tigers zwei 5:3-Überzahlsituationen ungenutzt. „Das war sicher mit entscheidend“, sagte auch Sergej Waßmiller.

Tigers starten schlafmützig

Die Tigers schienen zunächst noch unter dem Eindruck der zuvor erlittenen 1:10-Pleite zu stehen. Sie starteten ohne die gewohnte Aggressivität in der Defensive, ihr Offensivspiel wirkte ideenlos und war fehlerbehaftet. Nicht von ungefähr gingen die mutigen Oberbayern durch den nachverpflichteten Chris St. Jacques (9.) nach gutem Pass von Michael Endraß durch den Bayreuther Torraum in Führung. Erst jetzt fanden die Tigers in die Partie, gute Schusschancen – vornehmlich durch Neuzugang Anthony Luciani sowie Andreas Geigenmüller und Ivan Kolozvary – kreierten sie aber nur in Überzahl. Wobei sie über die Beurteilung „stets bemüht“ bei der ersten Tölzer Strafzeit nicht hinauskamen. Bei der zweiten und dritten Strafe gegen die Gäste, die Bayreuth eine 90-sekündige 5:3-Überzahl bescherte, musste man aufgrund der schlechten Scheibenbewegung sogar die Note „mangelhaft“ verteilen.

In der Pause schien Sergej Waßmiller die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team kam wie verwandelt zurück aufs Eis. Es dauerte gerade einmal 35 Sekunden und Luciani hatte einen Müller-Schuss unhaltbar zum 1:1 abgefälscht. Nun brannten die Tigers ein Offensiv-Feuerwerk ab. Zunächst zwang Kolozvary (21.) Löwen-Goalie Andreas Mechel zu einer Glanzparade, dann vergab Luca Gläser (22.) eine Großchance und schließlich scheiterte Eugen Alanov (24.) mit einem Penalty. Belohnt wurden die Tigers dann durch ihren Kapitän Jozef Potac, der per Schlenzer von der blauen Linie traf.

Bayreuther lassen zweite 5:3-Überzahl ungenutzt

Als sich die Löwen kurz darauf zwei Strafzeiten innerhalb weniger Sekunden einfingen, schien sich das Blatt frühzeitig in Richtung der Tigers zu wenden. Anstatt aber bei einer nun fast zweiminütigen 5:3-Überzahl die Vorentscheidung zu erzwingen, hielten sie die Gäste im Spiel. Die Tölzer witterten nach den unbeschadet überstandenen Strafzeiten wieder Morgenluft und schlugen zurück. Erst staubte Joonas Vihko (30.) zum 2:2 ab, dann ließ Johannes Sedlmayr die Bayreuther Defensive um Potac und Marvin Neher bei seinem Alleingang und dem anschließenden Rückhandschuss alt aussehen – 2:3.

Die Tigers gingen sichtlich angeschlagen ins Schlussdrittel, versuchten sich aber noch einmal aufzubäumen. Mehr als gut gemeinte Versuche von Geigenmüller, Gläser und Bartosch sprangen nicht heraus. Die Tigers wirkten kraftlos und ohne Idee. So bedeutete der Schlenzer des starken Josef Frank (53.) von der blauen Linie ins Kreuzeck des Bayreuther Tores die Vorentscheidung.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Heider, Müller; Neher, Potac; Gerstung, Pavlu – Alanov, Drews, Luciani; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; V. Busch, S. Busch, Gläser; Voronov.

Tölzer Löwen: Mechel – Schwarz, Frank; Schenkel, Kolacny; Reiter – Rodman, Vihko, Schlager; Strobl, Kathan, Sedlmayr; Endraß, Kornelli, St. Jacques; Edfelder, Walleitner, Hörmann.

SR: Noeller, Steinecke;Strafminuten: Bayreuth 8, Bad Tölz 14; Zuschauer: 1578.

Tore: 0:1 (9.) St. Jacques (Endraß, Frank), 1:1 (21.) Luciani (Müller, Drews), 2:1 (24.) Potac (Bartosch, Kolozvary), 2:2 (30.) Vihko (Frank), 2:3 (34.) Sedlmayr (Kathan, Frank), 2:4 (53.) Frank (Edfelder, Hörmann), 2:5 (57.) Endraß (Sedlmayr, St. Jacques).

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