Tigers mit zu langer Anlaufphase

Jared Gomes (Mitte, im Duell mit Sebastian Busch) war der beste Spieler auf dem Eis. Der Riesserseer Neuzugang war Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft und oft nur durch ein Foul zu stoppen. Foto: Wolfgang Fehrmann Foto: red

Der EHC Bayreuth hat nach dem fulminanten 5:2-Heimsieg gegen DEL2-Meister EC Kassel Huskies nicht nachlegen können. Beim SC Riessersee verloren die Tigers eine lange Zeit sehr ausgeglichene Partie mit 2:4 (1:2, 0:0, 1:2). Vor allem, weil sie zwei Spieler nicht unter Kontrolle gebracht haben.

 
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Die beiden SC-Neuzugänge Jared Gomes und Roope Ranta waren auf Seiten der Riesserseer ständige Unruheherde. Der Finne Ranta wirbelte mit seinem schnellen Antritt die Bayreuther Abwehr oft durcheinander, immer wieder verloren ihn die EHC-Verteidiger aus den Augen. So auch in der 51. Minute: Als Gomes präzise in die Mitte passte, war es ein Leichtes für den sträflich unbewachten Ranta, das 3:1 zu erzielen.

Dieser Treffer war bereits eine kleine Vorentscheidung, da Bayreuth in der Folge zwar kämpferisch zu jedem Zeitpunkt überzeugte, aber auch beim entscheidenden Pass etwas zu ungenau agierte. So gelang es den ersatzgeschwächten Hausherren mit viel Einsatzwillen, größere Gästechancen zu vermeiden. Das Team aus Garmisch-Partenkirchen strahlte bei Kontern sogar etwas mehr Torgefahr aus.

Erst als Bayreuth kurz vor Schluss den Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nahm, gelang der 3:2-Anschlusstreffer durch den schnell reagierenden Christopher Kasten. Ein weiteres Mal zahlte sich das Risiko allerdings nicht aus, denn kurz darauf entschied ein Thomas-Schuss zum 4:2 ins leere Tor die Partie.

Doppelschlag des SCR

„Wir fahren heute ohne Punkt nach Hause, obwohl wir mindestens genauso gut wie Riessersee gespielt haben“, sagte Tigers-Trainer Sergej Waßmiller. „Aber wir müssen einfach auswärts lernen, zu Beginn besser ins Spiel zu kommen.“

Wie schon mehrmals in dieser Saison brauchte der EHC auswärts eine längere Anlaufzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Als die Tigers begannen, richtig Präsenz zu zeigen, stand es schon 2:0 durch einen Doppelschlag in der zehnten Minute.

In dieser Phase hatte sich schon angedeutet, dass Gomes an diesem Tag der entscheidende Spieler werden würde. Der Kanadier hatte über die gesamte Partie gesehen extrem viel Eiszeit, war Dreh- und Angelpunkt seines Teams. Oft war er nur durch ein Foul zu stoppen und provozierte so viele Strafzeiten. Zudem traf er nach schöner Einzelaktion zum 1:0. Beim 2:0 hatte sich Michael Rimbeck sehr lang gemacht und damit die Bayreuther überrascht.

Valentin Busch erneut erfolgreich

Doch nun fanden die Gäste in die Partie. In Überzahl spielte Sergej Stas Sturmpartner Valentin Busch wunderschön frei. Der Youngster erzielte seinen vierten Treffer des Wochenendes – 2:1 (11.).

Von nun an war die Partie ausgeglichen. Den Tigers gelang es, phasenweise Druck auszuüben, doch machten sie sich das Leben durch Strafzeiten immer wieder selbst schwer. Ein Beispiel: Der Beginn des Schlussabschnitts gehörte klar den Bayreuthern, sie schnürten die Riesserseer teilweise in deren Verteidigungsdrittel ein. Mehrmals war die Chance auf den 2:2-Ausgleich da. Doch dann nahm den Gästen eine Strafzeit gegen Ivan Kolozvary den Schwung.

Auch wegen ihrer insgesamt 16 Strafminuten mussten die Tigers den Arbeitssieg der Garmischer anerkennen. So bleibt es für die Bayreuther trotz ordentlicher Vorstellung in Garmisch-Partenkirchen in dieser Saison bei lediglich sieben Auswärtspunkten.   ter

SC Riessersee:Nemec – Thomas, Hüfner, Wilhelm, Hummer, Quaas, Eichinger – Draxinger, Ranta, Gomes, Endress, Oakley, Gschmeißner, Rimbeck, Bettahar, Mayr, Malzer;

EHC Bayreuth: Vosvrda – Pavlu, Kasten; Mayer, Potac; Heider, Linden; Neher – Marsall, S. Busch, V. Busch; Bartosch, Kolozvary, Piskor; Stas, Wohlberg, Kolupaylo; Fröhlich, Rypar;

Tore: 1:0 (10.) Gomes (Wilhelm, Oakley – 5 gegen 4), 2:0 (10.) Rimbeck (Gschmeißner, Bettahar), 2:1 (11.) V. Busch (Stas, S. Busch – 5 gegen 4), 3:1 (51.) Ranta (Gomes, Oakley – 5 gegen 4), 3:2 (59.) Kasten (Wohlberg, Bartosch – 6 gegen 5), 4:2 (60.) Thomas (Nemec – 5 gegen 6)

Strafminuten: Riessersee 10, Bayreuth 16;

Zuschauer: 1487;

SR: Vogl, Hinterdobler, Hofer.

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