Tigers erzwingen siebtes Playdown-Spiel

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Der Wendepunkt: In der 32. Minute bejubelte Michal Bartosch (Mitte, in schwarz) sein Tor zum 1:1-Ausgleich, und von da an erarbeiteten sich die Tigers allmählich zunehmende Vorteile. Foto: Peter Kolb Foto: red

Ein siebtes Spiel muss in der Playdown-Serie zwischen Lausitzer Füchsen und Bayreuth Tigers darüber entscheiden, wer den Klassenerhalt in der DEL2 feiern kann und wer sich durch die zweite Runde kämpfen muss. Die Bayreuther erzwangen gestern mit einem 4:2 (0:1, 1:1, 3:1)-Heimsieg aber nicht nur den Ausgleich in der Serie, sondern setzten sogar schon ein deutliches Zeichen für das entscheidende Duell am Dienstag in Weißwasser, denn sie waren die bessere Mannschaft.

 
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„Es war ein enges Spiel wie immer.“ In diesem Punkt waren sich beide Trainer einig. Allerdings bekannte Füchse-Coach Robert Hoffmann auch: „Die Mannschaft mit dem größeren Willen hat gewonnen.“ Und sein Bayreuther Kollege Sergej Waßmiller nahm diesen Gedanken zumindest zwischen den Zeilen auf: „Jetzt kommt Spiel sieben, und dafür muss man bereit sein.“

Fast 30 Minuten lang hatten sich beide Teams allerdings erst einmal auf mäßigem Niveau belauert. Dabei gab es nur wenige klare Offensivaktionen, weil beide Mannschaften beim Abschluss des Gegners konsequent verteidigten, sich aber auch oft durch Ungenauigkeiten im Aufbau hemmten. Ganz allmählich schien die Tendenz dabei aber immerhin zugunsten der Bayreuther zu sprechen.

Tigers beweisen Moral

Umso herber erschien der Rückschlag durch das 0:1 bei der ersten ernsthaften Chance der Füchse im zweiten Drittel: Felix Linden verließ seine Abwehrposition vor dem Tor, und dadurch war dort Artur Tegkaev frei für den Rückpass von Chris Owens. An diesem Tiefpunkt bewiesen die Tigers jedoch nicht nur starke Moral, sondern sie fanden auch spielerische Antworten. Während die Lausitzer die große Chance zum schnellen 2:0 vergaben, indem sie die erste Überzahlsituation nur 36 Sekunden nach der Führung ohne große Wirkung verstreichen ließen, erzielten die Gastgeber 20 Sekunden nach Ablauf der Strafzeit den Ausgleich.

Entscheidend war der präzise scharfe Pass von Jozef Potac in den Lauf von Michal Bartosch, der die Scheibe nur ablenken musste. Auch im danach schon etwas offeneren Schlagabtausch kamen die Tigers dann weiterhin zu mehr zwingendem Abschluss, und als sie schließlich noch die letzten 90 Sekunden des zweiten Drittels in 3:5-Unterzahl überstanden hatten, waren sie endgültig im Aufwind.

Das bestätigte der Start in den letzten Abschnitt mit einem Lattentreffer von Ivan Kolozvary nach 75 Sekunden. Das 2:1 war somit zu diesem Zeitpunkt schon absolut verdient. Torwart Tomas Vosvrda bereitete es mit einem seiner bevorzugten schnellen Pässe vor, und Kolozvary erzielte es mit tollem Alleingang an zwei Verteidigern vorbei.

Technische Fehler im Powerplay

Das erste Powerplay, auf das die recht großzügigen Schiedsrichter die Tigers bis zur 48. Minute warten ließen, wurde zwar durch mehrere technische Fehler an der blauen Linie verdorben, aber der spielerische Aufwärtstrend setzte sich trotzdem fort. Während das Bayreuther Passspiel an Sicherheit gewann, waren die Ansätze der Füchse für einen Endspurt nicht sehr überzeugend. Mehr als ein ausgeglichenes Chancenverhältnis erzwangen die Gäste in keiner Phase, und unlösbare Aufgaben für Vosvrda stellten sie überhaupt nicht.

Somit wurde auch das 3:1 dem Spielverlauf gerecht. Anthony Luciani erzielte es nach einem erfolgreichen Forechecking des überzeugenden ersten Tigers-Blocks. Und alle Bayreuther Fortschritte zusammen unterstrich schließlich das 4:1 durch ein präzise herausgespieltes Überzahltor. Andreas Geigenmüller traf dabei mit einem prächtigem Direktschuss.

Dass in den letzten zwei Minuten noch mehrere Handgreiflichkeiten die bis dahin nur spärlich besetzten Strafbänke füllten, wirkte wie ein ziemlich überflüssiges Ritual. Eine ernsthafte Bedeutung hatte das ebenso wenig, wie der zweite Treffer der Füchse. Roope Ranta markierte ihn 55 Sekunden vor Schluss in Überzahl und mit einem sechsten Feldspieler.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Heider, Linden; Neher, Potac; Gerstung, Müller; Mayer – Luciani, Stas, Pavlu; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; V. Busch, S. Busch, Gläser; Voronov, Ontl, Gams.

Lausitzer Füchse: Franzreb – Bär, Owens; Geiseler, Mücke; Adam, Kania; Kohl – Tegkaev, Hayes, Ranta; Eriksson, Kuchejda, Neuert; Schmidt, Götz, Warttig; Hoffmann, Jahnke, Schiller.

SR: Gogulla, Melia; Strafminuten: Bayreuth 12 plus 5 + Spieldauer für Luciani, Weißwasser 14 plus 5 + Spieldauer für Geisele; Zuschauer: 2092.

Tore: 0:1 (29.) Tegkaev (Owens, Hayes), 1:1 (32.) Bartosch (Potac, Kolozvary), 2:1 (44.) Kolozvary (Vosvrda), 3:1 (54.) Luciani (Stas, Pavlu), 4:1 (57.) Geigenmüller, Potac, Kolozvary – 5 gegen 4), 4:2 (60.) Ranta (Eriksson – 6 gegen 4).

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