Tigers empfangen den Meister

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Beim 3:0 im Hinspiel war der Bayreuther Torwart Tomas Vosvrda (rechts) nicht von den Riesserseern zu überwinden. Hier scheitert Topscorer Louke Oakley (links). Foto: Peter Kolb Foto: red

Vor zwei sehr hohen Hürden steht der EHC Bayreuth an diesem Wochenende: Im Heimspiel gegen den amtierenden DEL2-Meister EC Kassel Huskies (Freitag, 20 Uhr) und am Sonntag (17 Uhr) beim sechstplatzierten SC Riessersee sind die Tigers nur Außenseiter. Auch, weil der Ausfall wichtiger Spieler droht.

 
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Zwar ist Verteidiger Sebastian Mayer wieder einsatzbereit, doch mit dem angeschlagenen Andreas Geigenmüller und dem kranken Ivan Kolozvary fehlen wohl zumindest am Freitag zwei Spieler aus dem KGB-Block, der auch in dieser Saison wieder die meisten Scorerpunkte sammelt.

„Nun muss ich leider einiges umstellen“, sagt EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Ich weiß noch nicht, wie die Reihen genau aussehen werden.“ Klar ist ihm aber, dass seine Mannschaft die zuletzt gemachten Fehler abstellen muss, um gegen Kassel eine Chance zu haben: „In Ravensburg hatte die Moral gestimmt, aber unser Spielplan ist im ersten Drittel überhaupt nicht aufgefangen.“

Beim 3:5 bei den Towerstars lagen die Tigers schon nach 15 Minuten 0:3 zurück und luden dabei den Gegner immer wieder durch Unzulänglichkeiten zu Torchancen ein.

Starkes Powerplay

„Und auch Kassel wird Fehler bestrafen“, sagt Waßmiller. „Dieses Team hat enorme Qualität und vor allem ein richtig starkes Powerplay.“ 21,7 Prozent Erfolgsquote sind der viertbeste Wert der Liga. Gerade Jack Downing (9 Tore/8 Vorlagen) erweist sich in Überzahl mit seinem harten und platzierten Schuss als sehr treffsicher.

Auch auf die beiden Topscorer Braden Pimm (5/20) und Manuel Klinge (10/14) sowie Offensivverteidiger Alexander Heinrich (7/7) müssen die Tigers ein Auge haben.

Auf feste Reihen können sie sich aber nicht einstellen. EC-Trainer Rico Rossi hat noch keine Stammformation gefunden und spielte zuletzt immer wieder „Reihenroulette“ – und diesmal kann er aus dem Vollem schöpfen. Alle Huskies-Spieler meldeten sich für das Duell mit Bayreuth fit. Zudem haben die Hessen etwas gutzumachen. Der Tabellendritte will nach zwei klaren Niederlagen – 1:5 gegen Dresden und 2:6 in Bietigheim – wieder in die Erfolgsspur kommen.

Riessersee mit Verletzungssorgen

Das gilt auch für den Bayreuther Sonntagsgegner SC Riessersee. Das Team aus Garmisch-Partenkirchen hat zuletzt sogar dreimal in Folge verloren. Vor allem Verletzungsprobleme werfen den Tabellensechsten immer wieder zurück.

Komplett traten die Oberbayern in dieser Saison nur selten an, auch gegen Bayreuth fehlen fünf Spieler. Neben den Langzeitverletzten Tim Richter, John Rogl und Philipp Wachter sind das die angeschlagenen Florian Vollmer und Mattias Beck. Gerade der Ausfall des letztgenannten Schweden wiegt schwer, gehörte Beck doch mit sechs Toren und neun Vorlagen zu den effektivsten Stürmern.

Vor ihm liegen in der SCR-Scorerliste nur der kanadische Ex-Regensburger Louke Oakley (9/9) und Andreas Driendl (11/6). Die weiteren Kontingentspieler sucht man in der Spitze vergebens, was aber vor allem daran liegt, dass sie erst seit kurzem für den SCR spielen. Roope Ranta (Finnland) und Jared Gomes (Kanada) ersetzten die wenig überzeugenden Kanadier Ryan McDonough und Scott Campbell.

Ranta gleicher erfolgreich

Ranta knüpfte in Garmisch nahtlos an seine tollen Vorstellungen in Weißwasser (22 Punkte in 15 Spielen) an, harmonierte gut mit dem nun verletzten Beck und kam in vier Partien auf fünf Scorerpunkte (3/2). Gomes gehört erst seit Dienstag zum SC-Kader, er kommt vom SV Ritten aus Südtirol. Ein Unbekannter ist der 28-jährige Center in Deutschland allerdings nicht. In der Saison 2014/15 kam er für DEL-Verein Straubing Tigers in 41 Spielen auf vier Treffer und zehn Assists.

Zudem haben die Riesserseer Noureddine Bettahar von den Iserlohn Roosters ausgeliehen. Auch der im Hinspiel fehlende Stammtorwart Matthias Nemec ist zurück im Kader und in starker Form.

„Im Vergleich zum Hinspiel hat sich die Mannschaft des SCR schon sehr verändert“, sagt Waßmiller. „Aber wir wollen trotzdem auch auswärts punkten.“ Gegen eine Wiederholung des 3:0-Erfolgs aus dem ersten Aufeinandertreffen hätte der Bayreuther Trainer sicher nichts einzuwenden.

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