Tigers-Duo verpasst Saisonauftakt

Von
Im letzten Vorbereitungsspiel gegen den EV Weiden verletzte sich Christopher Kasten (rechts) am Knie, nun verpasst er wegen dieser Verletzung den Saisonauftakt des EHC Bayreuth. Foto: Peter Kolb Foto: red

Das Abenteuer DEL2 beginnt: Aufsteiger EHC Bayreuth startet mit der Auswärtspartie bei den Heilbronner Falken (Freitag, 20 Uhr) und mit dem Heimdebüt gegen die Löwen Frankfurt (Sonntag, 18.30 Uhr) in die Zweite Liga. Die Vorfreude ist groß, doch die Voraussetzungen für die DEL2-Premiere könnten besser sein.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Die ganze Vorbereitung macht man die Jungs fit, und zum Saisonstart fallen die ersten aus. Das ist unglaublich“, ist Sergej Waßmiller bedient. Zum Auftakt fehlen dem EHC-Trainer zwei Leistungsträger. Christopher Kasten hat sich einen Innenbandriss im Knie zugezogen und fällt zwei bis vier Wochen aus, Sergej Stas verletzte sich in dieser Woche im Training an der Leiste. Eine Prognose, wie lange Stas fehlt, kann Waßmiller nicht abgeben.

Zu Umstellungen gezwungen

Klar ist: Er muss seine geplante Aufstellung umbauen. Für Kasten rückt in der Verteidigung Youngster Marvin Neher an die Seite von Jan Pavlu. Stas’ Platz im Sturm wird wohl der Nürnberger Förderlizenzspieler Jens Meilleur einnehmen. „Jammern hilft nichts. Wir müssen sowieso jedes Spiel wie ein Playoff-Spiel angehen, und ich vertraue meinen Jungs, dass wir gut starten“, sagt Waßmiller. „Wir wollen gleich punkten. Auch wenn es verdammt schwer wird.“

Ziel müsse es sein, Fehler und Strafzeiten zu vermeiden und kompakt zu stehen. „Und Heilbronn wird mit Heimvorteil gleich mit viel Dampf aus der Kabine kommen, da müssen wir sofort hellwach sein.“

Falken bauen Kader um

Blickt man auf die Platzierungen der Falken in den Vorjahren, müsste man davon ausgehen, dass sie mit den Tigers um den Klassenerhalt kämpfen. Zweimal stiegen die Falken sportlich ab, blieben nur als Nachrücker in der Liga. Ein weiteres solches Jahr wollen die Heilbronner nicht erleben und haben deshalb ihren Kader umgekrempelt. 17 Spieler mussten gehen, 15 neue kamen. Darunter viel individuelle Klasse.

Minimalziel ist nun die Qualifikation für die Pre-Playoffs. In der Vorbereitung – nur eine von sieben Partien ging verloren – spielte sich vor allem Ville Järveläinen in den Vordergrund. Der 1,65 Meter kleine Außenstürmer ist schnell, torgefährlich und reißt immer wieder Lücken in den gegnerischen Abwehrverbund. Zudem versteht er sich bereits gut mit seinen Reihenkollegen Kyle Helms und Kevin Lavallée.

Aufpassen müssen die Bayreuther auch auf Tyler Gron. Der Torjäger agiert zwar oft unauffällig, doch einmal in Tornähe, ist er kaum zu stoppen. Verlassen konnten sich die Falken bislang auch auf den schwedischen Torwart Stefan Ridderwall und dessen gutes Stellungsspiel. Allerdings wirkte die Abwehr nicht immer sattelfest, was eine Chance für den Außenseiter sein könnte. Zudem ist Bayreuth wohl eingespielter als das Team aus Baden-Württemberg.

 

 

Robuste Frankfurter

Großes Plus des Sonntagsgegners der Tigers ist die Ausgeglichenheit. Torgefahr geht bei den Löwen Frankfurt von allen Blöcken aus. Sportdirektor Rich Chernomaz setzt auf einen nordamerikanisch dominierten Kader. Neun Frankfurter sind in Nordamerika aufgewachsen, sechs weitere haben dort schon gespielt.

Chernomaz’ guten Kontakten in die USA und Kanada ist auch zu verdanken, dass die Hessen personelle Rückschläge kompensieren konnten. So holte er für die Langzeitverletzten Nick Mazzolini (Hüftoperation) – er war Löwen-Topscorer der vergangenen beiden Jahre – und Wade MacLeod (Gehirntumor) die Kanadier Patrick Jarrett (vom EV Landshut) und Matthew Pistilli. Zudem fällt mit Matt Tomassoni einer der besten Verteidiger noch längere Zeit aus.

Dennoch werden die Frankfurter wieder in der oberen Tabellenhälfte zu finden sein – etwas anderes würden die kritischen Fans auch nicht akzeptieren. Der Zuschauerkrösus der Vorsaison hat erneut einen starken und von Ex-Nationalspieler Richard Mueller angeführten Kader zusammengestellt. Hervor sticht dabei die körperliche Präsenz der Spieler, die auch hart zur Sache gehen. Manchmal zu hart, so wie im Auftaktspiel gegen Kassel (4:5 n. V.). 35 Strafminuten standen zu Buche, zwei Gegentreffer fielen in Unterzahl.

Einen Kommentar zum Saisonauftakt finden Sie hier.

Autor

Bilder