Tigers bezwingen den Spitzenreiter

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Die starke Mannschaftsleistung in der Defensive war die Grundlage für den Erfolg der Tigers. Hier klärte Torwart Martins Raitums mit Unterstützung seiner Vorderleute gegen Bietigsheims Stürmer Norman Hauner (weißes Trikot). Foto: Peter Kolb Foto: red

Mit einem großen Erfolg haben die Bayreuth Tigers ihren Aufwärtstrend vor der entscheidenden Saisonphase in der DEL2 bewiesen. Mit 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen holten sie am Freitagabend erstmals zwei Punkte gegen Spitzenreiter Bietigheim Steelers.

 
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Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase des abwechslungsreichen und am Ende dramatischen letzten Drittels. Nachdem die Bietigheimer in Unterzahl in Führung gegangen waren (42.) schienen sie das Geschehen kontrollieren zu können und kamen bei Pfostentreffern von Matt McKnight (47.) und Tyler McNeely (49.) einer Vorentscheidung nahe. Dann fanden die Tigers aber noch die Kraft für einen Endspurt und wurden 1:39 Minuten vor dem Ende belohnt, als Jozef Potac in Torjägermanier einen Querpass von Geburtstagskind Ivan Kolozvary (35 Jahre) direkt verwandelte.

Waßmiller: "Zeichen für die Playdowns"

In der Restspielzeit gab es sogar noch Chancen auf beiden Seiten, aber in der Verlängerung hatten die Bayreuther dann mehr Möglichkeiten, so dass der entscheidende Penaltytreffer von Anthony Luciani letztlich durchaus verdient war. „Ich freue mich darüber, wie sich meine Mannschaft diesen Erfolg verdient hat“, sagte Tigers-Trainer Sergej Waßmiller. „Wie sie gearbeitet und um jeden Zentimeter gekämpft hat, war ein wichtiges Zeichen für die Playdowns.“

Die Bayreuther präsentierten sich taktisch gut eingestellt und diszipliniert. Sie ließen den Tabellenführer zunächst zwar das Spiel machen, aber kaum einmal gefährlich werden. Die Tigers-Defensive drosselte in der neutralen Zone das Tempo des Favoriten und bewahrte im Abwehrdrittel eine gute Ordnung, insbesondere im Zentrum vor dem Tor. So kamen gar nicht sehr viele Schüsse bis zu Martins Raitums durch, der erneut den erkrankten Tomas Vosvrda im Tor vertrat.

Offensiv beschränkten sich die Gastgeber anfangs auf schnelle Vorstöße, meist durch den ersten Sturm, aber ab Mitte des ersten Drittels entwickelten sie auch zunehmend spielerische Initiative. So erzwangen sie einen ausgeglichenen Spielverlauf, und auch das Chancenverhältnis entsprach nach den ersten 20 Minuten dem unentschiedenen Spielstand. Zwingende Möglichkeiten blieben allerdings auf beiden Seiten selten.

Der druckvolle erste Angriff nach dem ersten Seitenwechsel deutete gleich an, dass sich die Bietigheimer für das zweite Drittel mehr vorgenommen hatten. Vor allem bemühten sie sich um energischeren Abschluss, so dass Raitums häufiger gefordert wurde, aber er Lette im Tigers-Tor hinterließ einen sehr zuverlässigen Eindruck. Zudem hielten die Bayreuther mit genug eigener Offensive dagegen, um keinen Dauerdruck aufkommen zu lassen.

Nur 83 Sekunden lang in Führung

In die größte Bedrängnis gerieten die Gastgeber erst durch die erste Strafzeit des Spiels (31.), die Kolozvary traf. 35 Sekunden vor dem Ende der Unterzahlsituation wäre Raitums bei einem Pfostenschuss von Marcus Sommerfeld wohl machtlos gewesen. Statt dessen viel wenig später das erste Tor auf der Gegenseite: Mit Ablauf der Strafzeit leitete Jonas Gerstung einen Gegenstoß an, den Sergej Stas im Nachsetzten etwas glücklich vollendete. Die Führung hielt allerdings nur 1:23 Minuten, dann schloss Norman Hauner einen schnellen Angriff der Gäste unhaltbar zum 1:1 ab. Danach häuften sich die Torszenen auf beiden Seiten, und das setzte sich im letzten Drittel fort.

Statistik

Bayreuth Tigers: Raitums – Müller, Pavlu; Neher, Potac; Gerstung, Linden; Mayer – Luciani, Stas, Chouinard; Alanov, Kolozvary, Bartosch; V. Busch, S. Busch, Gläser; Voronov, Ontl.

Bietigheim Steelers: Sharipov – Brown, Hüfner; Schoofs, Auger; Borzecki, Schwarz – Hauner, McNeely, Weller; Zientek, McKnight, Kelly; Sommerfeld, McPherson, Preibisch; Müller.

SR: Fischer, Gavrilas; Strafminuten: Bayreuth 2, Bietigheim 4; Zuschauer: 1344.

Tore: 1:0 (33.) Stas (Chouinard, Gerstung), 1:1 (35.) Hauner (Weller, McNeely), 1:2 (42.) Preibisch (McKnight, Borzecki – 4 gegen 5), 2:2 (59.) Potac (Kolozvary, Alanov), 3:2 (65:00) Luciani (Penalty).

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