Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes tritt bei der Vorstandswahl im April nicht mehr an – Fraktionschef Vetterl will nicht Nachfolger werden Thorsten Leuchner mag nicht mehr

Von Kerstin Goetzke
Thorsten Leuchner tritt bei der nächsten Vorstandswahl des CSU-Ortsverbandes nicht mehr an. Foto: red Foto: red

Der Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes, Thorsten Leuchner, tritt bei der nächsten Vorstandswahl im April nicht mehr an. Das ist das Ergebnis einer internen Sitzung der Christsozialen.

 
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„Ich bin beruflich sehr stark eingebunden, habe ein großes Verkaufsgebiet und bin unter der Woche oft nicht daheim“, gibt der 38-jährige Verkäufer im Außendienst als einen der Gründe an. Auf Nachfrage sagt er, dass es im Verband eine personelle Veränderung braucht, damit das Miteinander wieder besser werde. „Es gibt immer unterschiedliche Meinungen und manchmal ist es besser, wenn es einen Schnitt gibt.“ Mehr sagt er dazu nicht. Bei der Wahl im April 2015 hatten ihn 32 der 38 Anwesenden als Vorsitzenden bestätigt.

Nicht ins Gremium gewählt

Von 2008 bis 2014 war Thorsten Leuchner Stadtrat für die CSU-nahe Junge Liste. Bei der vergangenen Kommunalwahl wurde er trotz seines guten Listenplatzes überraschend nicht mehr in das Gremium gewählt. Derzeit ist er stellvertretender Kreisvorsitzender, für die Neuwahlen im Kreisverband Ende Juni lässt er sich trotz seiner Absage an den Pegnitzer Ortsverband aufstellen. Wer ihn als Vorsitzenden in Pegnitz beerben könnte, ist noch nicht klar, einen Favoriten hat er nicht. Ein Name wurde noch nicht genannt.

Ende Februar will sich der CSU-Vorstand erneut treffen und über die Nachfolge Leuchners nachdenken. „Für uns kam die Absage Leuchners überraschend und recht kurzfristig. Wir müssen ja bis April einen Nachfolger finden“, sagt Manfred Vetterl, Fraktionssprecher der CSU im Pegnitzer Stadtrat. Dennoch wolle er die Entscheidung respektieren und sagt über Leuchner: „Er hat seine Sache gut gemacht.“

Gespräche laufen an

Einen Favoriten für die Leuchner-Nachfolge hat Vetterl (noch) nicht. Die Gespräche laufen erst an, da der Vorstand erst vergangene Woche über Leuchners Entscheidung informiert wurde. Einer der sieben amtierenden Stadträte wäre für ihn eine Option –„das würde ich nicht ablehnen“. Er habe aber auch nichts gegen ein „neues Gesicht“, alles sei offen. Aber auch die drei Stellvertreter – Markus Beck, Stefan Krieg und Heike Lindner-Fiedler – wären laut Vetterl mögliche Nachfolger. Sie hätten sich ja schon einmal Gedanken gemacht, warum sie dieses Amt übernommen hatten. Er selbst wolle aber nicht als Vorsitzender kandidieren.

Heike Lindner-Fiedler antwortet auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte das Ehrenamt von Leuchner zu übernehmen, mit einem entschlossenen Nein: „Ich bin in der Feuerwehr Buchau und beim FC Pegnitz aktiv. Außerdem bin ich Stadträtin und habe nebenbei noch einen Laden. Das alles ist sehr aufwendig, mehr wird mir zu viel.“ Der andere Stellvertreter Stefan Krieg legt sich noch nicht fest. Er will die Gespräche in den nächsten Wochen abwarten. Trotz mehrfacher Nachfragen will er nur sagen, dass es gilt, „das Beste für die CSU herauszuholen“. Nach einer klaren Absage an den Parteivorsitz klingt er jedoch nicht. Der Troschenreuther Markus Beck wurde von der Redaktion zwar darum gebeten, sich kurz zu melden, tat dies aber nicht.

Aufgaben stehen schon fest

Egal, wer neuer Vorsitzender im CSU-Ortsverband Pegnitz wird, die Aufgaben stehen bereits fest, so Manfred Vetterl: In den kommenden Jahren stehen regelmäßig Wahlen an, wofür die Ortsvereine den Wahlkampf in den Kommunen übernehmen –Wahlveranstaltungen vorbereiten und durchführen, das Plakatekleben organisieren und bei Veranstaltungen die parteipolitischen Inhalte wiedergeben. Als Chef eines der größten Ortsverbände im Landkreis müsse Präsenz gezeigt werden.

Ob der oder die neue Ortsvorsitzende für ein höheres Amt bestimmt sein wird, sagt der Fraktionssprecher nicht. Nur so viel: „Ein Ortsvorsitzender hat schon immer eine besondere Rolle. Egal ob als Bürgermeister, Landtags- oder Bundestagsabgeordneter.“ Oder eben vorerst als Stadtrat.

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