Thomas Bauske will in den Bundestag

Von Andrea Pauly
Thomas Bauske von der Bayreuther SPD will im Nachbarbezirk als Bundestagskandidat antreten. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Der Bayreuther SPD-Fraktionschef will Kulmbach, Lichtenfels und das Bamberger Land im Bundestag vertreten: Thomas Bauske soll am Samstag als Kandidat für den Wahlkreis 240 offiziell nominiert werden. Der 44-Jährige ist voraussichtlich der einzige Kandidat.

 
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Der Bayreuther tritt am Samstagmorgen im Bräuwerck an, um sich von den Delegierten offiziell zum Kandidaten nominieren zu lassen. In einem der flächengrößten Wahlkreise Bayerns hat die SPD keinen passenden einheimischen Bewerber gefunden. "Thomas Bauske war der überzeugendste Kandidat", sagt Simon Moritz. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende der Stadtratsfraktion in Kulmbach hatte 2013 selbst kandiert und 22,8 Prozent der Stimmen bekommen. Er tritt aus beruflichen und privaten Gründen nicht wieder an. 

Das Ziel: ein Direktmandat

Im Oktober seien die Genossen aus dem Nachbarbezirk auf ihn zugekommen, sagt Thomas Bauske. Und er habe sich geehrt gefühlt. Er habe aus verschiedenen Beweggründen zugesagt: An der Stadtgrenze und an der Landkreisgrenze dürfe mit der Solidarität nicht Schluss sein. Man müsse sich auch in Oberfranken füreinander einsetzen. "Das Ziel ist natürlich das Direktmandat", sagt Bauske. "Einfach wird es nicht, aber Politik lebt von Herausforderungen."

Das Direktmandat ist allerdings ein hehres Ziel: Denn Bauske tritt gegen Emmi Zeulner von der CSU an, die 2013 mit 56,9 Prozent die meisten Erststimmen in Oberfranken geholt hatte.

"Niemand hatte schlagkräftige Argumente dagegen"

Nach dem Vorschlag habe er viele Gespräche mit den verschiedenen Gremien und seiner Fraktion geführt - "und niemand hat schlagkräftige Argumente dagegen gehabt", sagt er. In Zeiten, in denen die AfD auf dem Vormarsch ist, "muss die älteste Partei Deutschlands einen Direktkandidaten stellen. "Es gehört zur Demokratie dazu: Man braucht eine Auswahl an Kandidaten, damit die Bevölkerung sich entscheiden kann." Bei der Bundeswahlkreiskonferenz am Samstagvormittag in Neudrossenfeld ist Bauske voraussichtlich der einzige Kandidat. Es ist aber theoretisch möglich, dass sich ein weiterer Interessent selbst ins Gespräch bringt, der nicht vom Vorstand nominiert wurde.

Inge Aures als "Wahlkampflokomotive"

Der bevorstehende Wahlkampf sei eine spannende Aufgabe. Mit der SPD-Landtagsabgeordneten Inge Aures "als Wahlkampflokomotive" in so einen Wahlkampf gehen zu dürfen, bringe enorme Chancen, Erfahrungen zu sammeln: "Jeder Wahlkampf birgt Fehlerquellen", sagt Bauske. "Je mehr Wahlkämpfe man macht, desto weniger Fehler macht man."

Einarbeiten in das Thema Rente

Der Bayreuther sieht für sich aber auch eine inhaltliche Schulung, zum Beispiel beim Thema Rente. "Das war für mich in der Kommunalpolitik bisher noch nicht so wichtig." Als weiteren Schwerpunkt hat er sich die Pflegereform ausgesucht, mit der er sich als Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt gut auskenne. 

Alle fanden: Das passt

Die Frage, ob er auch gegen einen anderen Kandidaten antrete, habe er sich nicht gestellt, sagt Bauske. Denn es habe bei der SPD keinen Konkurrenzkampf, kein "Schaulaufen" verschiedener Kandidaten gegeben. "Wir haben geguckt, ob das passt, und wir waren in allen drei Kreisverbänden der Meinung, dass es gut passt."

Zur Person

Thomas Bauske ist 44 Jahre alt und unterrichtet als Oberstudienrat am Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth Geografie, Deutsch und Sozialkunde. Er ist Vorsitzender des Kreisverbands der Arbeiterwohlfahrt (Awo), ehrenamtlicher Schöffenrichter am Sozial- und Arbeitsgericht, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und zweiter Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft in Bayreuth. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin und deren Sohn zusammen.

 

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