Thema Pferdehof: Pro und Kontra

 Foto: red

Die geplante Pferdepension im Bayreuther Naturschutzgebiet am Sorgenfliehweg ist umstritten. Der Bauausschuss ist dafür, der Bund Naturschutz dagegen; der Petitionsausschuss des Landtags schloss sich der Meinung der Stadtverwaltung an, ein Umbau sei möglich. Zwei Meinungen.

 
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Richtig entschieden

Von Frank Schmälzle

Der Petitionsausschuss des Landtags hat richtig entschieden. Es gibt keinen stichhaltigen Grund, die Pferdepension, die Bauherr Klaus Peter am Sorgenfliehweg bauen wird, nicht zu genehmigen.

Peter lässt einen verfallenen Bauernhof – um es klar zu sagen: eine Ruine – wieder aufleben. Das ist ihm hoch anzurechnen. Er nutzt die Privilegierung, die landwirtschaftliche Anwesen in Außenbereichen erlaubt. Das ist ihm nicht vorzuwerfen. Denn er erfüllt alle Kriterien. Hat also einen Rechtsanspruch jenseits aller geschmäcklerischen Diskussionen, ob man eine Pferdepension im Landschaftsschutzgebiet gut findet.

Die Umweltschützer, die Peter so scharf angreifen, sollten im Blick behalten, dass die Pferdepension der geschützten Natur zuträglicher sein wird als es der Bauernhof jemals war. Peter verspricht: Es wird ein Betrieb, der alle Ökostandards erfüllt. Der die Landschaft nicht verschandelt. Das wird er beweisen müssen – aber warum daran zweifeln?

Tschüss, Paradies

Von Gunter Becker

Wozu benötigt ein Stadtrat eigentlich einen Naturschutzbeirat? Richtig: Um die Damen und Herren Stadträte mit seinem Fachwissen in schwierigen Situationen zu beraten.

Das Vorhaben, in einem Landschaftsschutzgebiet wie die Talaue des Sendelbachs und des Tappert einen Pferdehof zu errichten, ist ein solch schwieriges Thema. Und die Vertreter der Naturschutzverbände haben mit (gesetzlich) stichhaltigen Argumenten belegt, warum sie den Bau ablehnen.

Nicht nur, weil es sich um ein kleines Paradies handelt, dessen Flora und Fauna sie als besonders schützenswert erhalten. Sondern weil sie auf geltendes Recht pochen: dass der Antragsteller eben nicht – wie ein privilegierter Landwirt – das Recht dazu hat, in einem Landschaftsschutzgebiet einen Pferdehof zu bauen.

Der Bauausschuss hat – welche Gründe auch immer dahinter stecken mögen – die Argumente der Naturschützer einfach ignoriert. Bleibt die Frage: Wozu also der Naturschutzbeirat? Schade um das kleine Paradies.

gunter.becker@kurier.tmt.de

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