Thema Ärztemangel: Patient Landarzt

Von Moritz Kircher
Auf dem Land mangelt es an Hausärzten. Archivfoto: Oliver Berg / dpa Foto: red

Seit Jahren steuert Bayern auf einen massiven Hausärztemangel in ländlichen Regionen zu. Trotz aller Gegenmaßnahmen wird sich das Problem weiter verschärfen. Denn ein Drittel aller Hausärzte ist mindestens 60 Jahre alt und wird bald in Rente gehen. Es wird Zeit, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

 
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Auf dem Land fehlen Hausärzte. Und jeder doktert an dem Problem herum. Das Gesundheitsministerium vergibt Stipendien und fördert Praxisgründungen auf dem Land. Die Kassenärztliche Vereinigung teilt die Hausarztbezirke so ein, dass eine Landflucht der Ärzte künftig nicht mehr möglich ist. Und der Hausärzteverband rührt unter seinen Mitgliedern die Werbetrommel fürs Land. Das Problem: Der Patient will einfach nicht genesen.

Man sollte noch mehr Experten zu Rate ziehen: die Krankenkassen, die durch bessere Vergütungen für Hausbesuche und Bereitschaftsdienste Anreize schaffen könnten. Und warum nicht auch der Bayerische Gemeindetag als Interessenvertreter der kleinen Städte und Dörfer? Denn durch die Trennung der Hausarztbezirke in Stadt und Land werden plötzlich auf dem Land Hausarztsitze frei.

Die Kommunen dürfen und müssen sich Gedanken machen, wie sie diese attraktiv vermarkten wollen. Aber Alleingänge und der jahrelange Traum von einem Ärztehaus gehen ins Leere oder lassen sich nur in letzter Sekunde umsetzen. Das zeigen die Beispiele Weidenberg und Hollfeld.

Alle müssen an einen Tisch und gemeinsam eine wirksame Therapie für den Patient Landarzt entwickeln.