Suche nach Anerkennung Theaterstück zum Thema Mobbing

Andrea Franz
 Foto: red

BAYREUTH. Wie verzweifelt muss ein Schüler sein, um Amok zu laufen und sich eine Pistole an die Schläfe zu halten? Im Zwei-Mann-Theaterstück „Und dann kam Alex“ im Kommunalen Jugendzentrum führt der verzweifelte Alex die Schüler der siebten Klassen verschiedener Bayreuther Schulen in seine Welt aus Demütigung, Gewalt und Hass. Von Mitschülern gemobbt und aufgehetzt weiß sich Alex nicht mehr anders zu helfen und greift zur Pistole.

 
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Der 17-jährige Schüler Alex wird über Jahre hinweg von Mitschülern gemobbt und gedemütigt. Um der Gang zu imponieren, will Alex eine Mutprobe bestehen und schlägt einen wehrlosen älteren Mann. Alex weiß nicht, dass die Gangmitglieder die Mutprobe gefilmt und per Handy an andere Mitschüler gesendet haben. Ein Lehrer entdeckt das Video. Alex flüchtet, dringt am nächsten Tag mit einer Pistole bewaffnet in die Schule ein und versucht ein Geständnis seiner Mitschüler erzwingen. Er will, dass sie zugeben, Alex gedrängt zu haben, den alten Mann anzugreifen. Sein Vorhaben misslingt. Nachdem er mehrere Stunden mit einigen Geiseln in einem Klassenraum verbracht hat, beschließt er, sich das Leben zu nehmen.

Wünsche und Ängste

In der Art eines Stationendramas führt Alex die Zuschauer in seine Welt – eine Welt, die einerseits geprägt ist durch die Suche nach Nähe und Anerkennung, andererseits aber durch Sprachlosigkeit und Ignoranz. In kurzen prägnanten Dialogszenen schildert er die Beziehung zu seinen Eltern, spricht über seine Wünsche und Ängste.

Im Anschluss an die letzte Szene wenden sich die beiden Schauspieler Antonia Kennel und Tom Pilath vom Berliner Theaterensemble Radiks an ihr Publikum, Siebtklässer verschiedener Bayreuther Schulen. Wie hätte die Eskalation verhindert werden können? Wer trägt die Schuld? Diesen Fragen gingen Antonia und Tom zusammen mit den Schülern in einer nachbereitenden Diskussion auf den Grund.

Foto: Nüßlein