Sechs Parkhäuser, keines wirklich schlecht
Und Bayreuth? Sechs Parkhäuser haben die Tester unter die Lupe genommen und nach einem Punktesystem bewertet. Selbst das im Test schlechteste Parkhaus hat noch befriedigend erreicht - "wir hatten auch schon Parkhäuser, die nur ausreichend bekommen haben. Insofern ist Bayreuth nicht unbedingt ein Ausreißer nach unten", sagen Dieterich und Hartmann im Gespräch mit dem Kurier.
Das im Vergleich neueste Parkhaus, das des Rotmain-Centers, hat am besten abgeschnitten und die Note sehr gut bekommen. Wegen Parkplätzen, die 2,50 Meter breit sind, wegen der Tatsache, dass das Parkhaus gut ausgeschildert ist und weil alle notwendigen Sonderparkplätze - für Behinderte, für Frauen und für Familien - vorhanden sind.
Ausschilderung ist schlecht
Auf den zweiten Platz kommt das Parkhaus Oberfrankenhalle, "auch wenn es für Auswärtige schlecht zu finden ist. Wir standen erst auf der anderen Seite, im Wendehammer an der Oberfrankenhalle, als wir die Adresse ins Navi eingegeben hatten". Die Parkplätze seien mit 2,40 Meter immer noch breiter als gefordert, das Parkhaus und die Toiletten: "Sehr sauber", sagt Dieterich. "Allerdings sind die Sonderparkplätze sehr schlecht ausgeschildert." Abzüge gibt es auch für Fahrbahnteiler, an denen man sich das Auto beschädigen kann.
Eine befriedigende Bewertung bekommen die restlichen vier getesteten Parkhäuser Unteres Tor (verwirrende Kennzeichnung, keine Familienparkplätze, nicht sehr sauber), die Tiefgarage Rathaus (zu viele Säulen, die das Parken schwierig machen, kein Aufzug, schlechte Ausweisung der Sonderparkplätze), die Tiefgarage im Sonnenhaus (schwer zu finden, enge Einfahrt) und das Parkhaus Badstraße (schlechte Markierung, keine Sonderparkplätze, enge Parkplätze).
Kontakt zu den Eigentümern, sagt Petra Dieterich, nehme man im Vorfeld des Tests bewusst nicht auf. Aber: "Wir haben den Eindruck, die Ergebnisse werden durchaus positiv aufgenommen."
Das sagen die Betreiber
"Wir bewegen uns im öffentlichen Raum, wir müssen uns messen lassen. Insofern sind solche Tests durchaus hilfreich", sagt Jan Koch, Pressesprecher der Stadtwerke. Wobei man auch sagen müsse: Auf die Schnelle breitere Parkplätze einzurichten sei nicht zuletzt wegen der baulichen Gegebenheiten schwierig. Den Stadtwerken sei bewusst: "Wir haben eine gewissen Erneuerungsbedarf."
Aber: Um den Kunden eine vernünftige Dienstleistung bieten zu können, überprüften die Stadtwerke selbst regelmäßig die Anlagen. "Daher freuen wir uns über das positive Testergebnis des ACE. Vor allem über die Note ‚gut‘ für unser Parkhaus an der Oberfrankenhalle." Das Testergebnis bestärke die Stadtwerke in den Bemühungen, "unsere Parkeinrichtungen nach Kräften zu sanieren".
Vorschriften von anno dazumal
Aufgrund der Bauvorschriften "von anno dazumal", sagt Norbert Raithel vom Sonnenhaus auf Anfrage unserer Zeitung, könne man "an den baulichen Gegebenheiten schwer etwas ändern, zum Beispiel am Kurvenradius unserer Zufahrt". Man bemühe sich jedoch, den Kunden entgegen zu kommen - etwa mit der Einrichtung von drei Familienparkplätzen, die die Tester "vielleicht übersehen haben".
Grundsätzlich, sagt Raithel, müsse aber auch die Stadt mehr tun. Und die Parkmöglichkeiten in der Stadt besser ausschildern. Gerade bei großen Veranstaltungen würden viele Gäste an der Beschilderung verzweifeln.