Tempo 30 statt 50 Engstelle in Forkendorf: Anwohnerin kämpft für Geschwindigkeitsbegrenzung

Von Martina Bay
Astrid Gräbner möchte an der schmalen Stelle der Bayreuther Straße Tempo 30 statt 500. 300 Unterschriften hat sie schon gesammelt. Foto: red

Anstrid Gräbner fahren die Autos in Forkendorf zu schnell. Erlaubt sind 50. Gräbner hätte gerne 30, weil ihr die Straße zu eng ist. Das Landratsamt sieht das anders. Auch bei der Breite der Straße kommen Gräbner und das Landratsamt auf unterschiedliche Ergebnisse.

 
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Astrid Gräbner ist um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt. Die 39-Jährige wohnt mit ihrem Mann und den drei Kindern an der Bayreuther Straße in Forkendorf, rund 200 Meter nach dem Ortseingang von Bayreuth kommend. "Die Straße ist sehr eng", sagt Gräbner. Mit 50 Kilometern pro Stunde dürfen die Autofahrer dort fahren. Gräbner hätte gerne 30 Kilometer pro Stunde. Und zwar von der Bushaltestelle Forkendorf bis zum Ortsausgang Richtung Bayreuth. "Die Autos kommen schnell rein", sagt Gräbner. 300 Unterschriften hat sie schon gesammelt. Einer der Unterstützer ist der Geseeser Bürgermeister Harald Feulner (FWG).

Gräbner hat schon viele Briefe an das Landratsamt Bayreuth geschrieben. Auch eine Ortsbegehung und zwei Verkehrszählungen gab es schon. Die letzte Verkehrszählung war im März und dauerte eine Woche. Sie ergab, dass von den 13.864 Autos 5946 weniger als 50 Stundenkilometer fuhren. 5806 Autos fuhren zwischen 50 und 60 Stundenkilometer. Jürgen Schenkel, Verkehrssachbearbeiter von der Polizei Bayreuth, hat die Verkehrszählung durchgeführt. "Die Straße ist so schmal, dass verantwortungsvolle Verkehrsteilnehmer nicht schnell fahren", sagt Schenkel. Die sicherste Maßnahme seien Verkehrshelfer. Er fahre seit 14 Jahren durch die Bayreuther Straße. Das Unfallaufkommen sei gering.

Landratsamt: "Kein Unfallschwerpunkt"

Seit September ist Gräbner Verkehrshelferin. Unter der Woche steht sie jeden Morgen um viertel nach Sieben mit der gelben Verkehrsweste an der Bushaltestelle und hilft den Schulkindern über die Straße. "Der Gehstreifen ist relativ schmal, ich habe ein schlechtes Gefühl", sagt Gräbner. Für das Landratsamt kommt eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer nicht in Frage. "Bei der Bayreuther Straße handelt es sich um eine Kreisstraße, die dem überörtlichen Verkehr dient. Eine Beschränkung des fließenden Verkehrs ist nur in besonderen Ausnahmefällen und unter engen Voraussetzungen möglich", sagt Sabine Kerner vom Landratsamt Bayreuth. Es bestehe an dieser Stelle kein Unfallschwerpunkt, die Verkehrsteilnehmer würden aufgrund der Verengung der Straße langsamer fragen.

Allerdings gibt es in der Hauptstraße von Gesees auch eine schmale Stelle. Dort müssen die Autofahrer Tempo 30 fahren. "In Gesees war in der Gesamtschau die Geschwindigkeitsbeschränkung wegen der besonderen Gefahrensituation notwendig, weil andernfalls der Schutz der Verkehrshelfer nicht gewährleistet wäre", sagt Kerner. Das sei eine politische Entscheidung, sagt dagegen Gräbner.

Bei der Breite der Straße kommen das Landratsamtes und Gräbner auf unterschiedliche Ergebnisse. Im Juni teilte die Tiefbauverwaltung des Landratsamtest mit, dass die Engstelle 5,75 Meter breit wäre. Gräbner kommt allerdings auf 5,30 Meter. Wie kann das sein? Das Landratsamt rudert nun zurück. "Eine aktuelle Messung hat ergeben, dass die befahrbare Breite doch nur 5,30 Meter beträgt", sagt Kerner. Man werde daher prüfen, ob sich aufgrund dessen eine andere Bewertung der Situation ergebe.

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