Tauziehen um den Info-Shop an der Therme Obernsees

Der Neubürg-Verein hat in den vergangenen zehn Jahren mit dem Info-Shop etliche Niederlagen hinnehmen müssen. Das Ziel eines Ladens mit regionalen Produkten schlug fehl. Die neuerliche Nutzung als Bademodengeschäft funktionierte ebenfalls nicht. Ende des Jahres läuft der Mietvertrag aus. Dann will der Verein am liebsten nicht mehr Hauptmieter der Immobilie sein, die dem Zweckverband Therme Obernsees gehört.

Claudia Rabe, Regionalmanagerin des Neubürg-Vereins rechnet vor, dass der Verein in den zehn Jahren 125.000 Euro in den Shop gesteckt habe. Die Gemeinde Mistelgau habe vor zehn Jahren 31.000 Euro vorfinanziert und dann unter anderem die monatlichen Unkosten getragen. „Wir als Verein haben die Miete gezahlt, um den Bau zu finanzieren, der Zweckverband hat die Förderung bekommen, eigentlich kurios, dass der Geldgeber am Ende nicht der Eigentümer ist“, sagt Rabe. So sei es aber vor zehn Jahren festgelegt worden. „Das waren noch andere Zeiten.“

Seit Juni ist die Betreibergesellschaft des geplanten Feriendorfs Untermieterin im Info-Shop und zahlt dafür 250 Euro. Das decke aber noch nicht mal annährend die Stromkosten von monatlich 3000 Euro. Regionalmanagerin Rabe bemängelt den Zustand des Info-Shops. „Das sind Rigipswände und dort steht eine Elektroheizung, es gibt noch nicht mal Energiesparlampen.“ Daran müsse dringend etwas geändert werden.

Landrat Hermann Hübner (CSU) ist Vorsitzender des Neubürg-Vereins. Er hätte am liebsten die Gemeinde Mistelgau als Hauptmieterin des Info-Shops und den Neubürg-Verein als Mitnutzer. „Natürlich macht ihr nicht die alleinige Arbeit und wir profitieren davon“, versprach Hübner. Der Bau sei schließlich abfinanziert und der Zweckverband wolle kein Geld damit verdienen, sondern die Betriebskosten reinbekommen. Der Neubürg-Verein wolle im Info-Shop mit Prospekten präsent bleiben.

Waischenfelds Bürgermeister Edmund Pirkelmann forderte ein neues Konzept für den Laden und eine andere Mitnutzung, fand aber keine Miststreiter. Seiner Meinung nach sei die Zeit der Prospekte sowieso abgelaufen – „vom Internet ist das überholt worden.“ Außerdem habe er seine Prospekte in Waischenfeld in der Touristen-Info liegen. Landrat Hübner will das Gespräch mit Karl Lappe im kleinen Kreis suchen. Bis Jahresende soll eine Lösung gefunden sein.

• Mehr Besucher hatte die Therme Obernsees in diesem Jahr, das wurde ebenfalls am Montag in der Zweckverbands bekannt. Aber: Zum Jahreswechsel werden die Eintrittspreise erhöht. Den Bericht lesen Sie hier.