172 Teilnehmer bei Kennametal in Mistelgau Tausende Metaller im Warnstreik

Von

Gut 26.000 Metaller sind am Dienstag allein in Bayern dem Aufruf der Gewerkschaft zum Warnstreik gefolgt, bundesweit waren es laut IG Metall mehr als 86.000. Auch in der Region gingen einige Hundert auf die Straße, um der Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

"Wir sind teilweise sogar positiv überrascht von der hohen Beteiligung in den einzelnen Betrieben", sagte Michael Knuth, Pressesprecher der IG-Metall-Bezirksleitung Bayern, dem Kurier. So war es auch bei der Firma Kennametal in Mistelgau. 220 Mitarbeiter mehrerer Schichten hatte die Gewerkschaft dort zum Warnstreik aufgerufen - 172 folgten dem, teilte der regionale Gewerkschaftssekretär Uwe Bauer mit. Bei ZF in Bayreuth nahmen laut Knuth gut 30 Mitarbeiter an einer Protestaktion teil. Für KSB in Pegnitz konnte er am frühen Abend noch keine Zahl nennen, weil dort auch die Spätschicht teilweise bestreikt werden sollte.

Am Mittwoch Aktionen auch bei Bosch

Schwerpunkt der Streiks in Bayern war am Dienstag allerdings Unter- und Mittelfranken. Am Mittwoch will die Gewerkschaft den Druck nochmals erhöhen und in vielen größeren Betrieben zum Warnstreik aufrufen. In Oberfranken soll dann mit dem Bosch-Werk in Bamberg auch der größte industrielle Arbeitgeber im Bezirk betroffen sein, außerdem größere Firmen im Coburger und Kronacher Raum, kündigte Pressesprecher Knuth an.

Tarifparteien liegen weit auseinander

Die nächste Verhandlungsrunde in Bayern ist für den 12. oder 13. Mai geplant. In den Tagen davor sollen die Warnstreiks nochmals intensiviert werden. Noch liegen die Tarifparteien weit auseinander. Die IG Metall verlangt fünf Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber haben bei zwei Jahren Laufzeit stufenweise 2,1 Prozent sowie eine Einmalzahlung angeboten.

24-Stunden-Streiks als nächste Stufe

Pressesprecher Knuth sagte dem Kurier, dass die IG Metall zu einer Ausweitung ihrer Aktionen bereit sei, sollte die nächste Verhandlungsrunde zu keinem Ergebnis führen. Möglich seien dann 24-stündige Streiks als nächste Stufe vor einem regulären und dann längeren Ausstand.

Arbeitgeber: Warnstreiks überzogen

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes vbm, teilte mit, die IG Metall säge an dem Ast, auf dem die Beschäftigten säßen. Denn die aktuellen Warnstreiks gefährdeten den Metall-Standort Bayern. Die massiven Warnstreiks seien zum jetzigen Zeitpunkt „völlig überzogen“.

Autor

Bilder