Unterzeile Tausende beim friedlichen Weissbierfest

Von Manfred Scherer
Weißbierfest. Archivfoto. Foto: Peter Kolb

 Bestes Wetter, Klasse-Musik gratis – das zieht: Zehntausende haben in den vergangenen Tagen das Weissbierfest auf dem Gelände der Brauerei Maisel besucht und Party gemacht. Veranstalter und Polizei sind sehr zufrieden.

 
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Nach den Schätzungen der Polizei kamen am Samstag rund 12 000, am Freitag rund 12 000 und am Tag davor rund 8 000 Menschen zu dem Fest, das am Sonntag mit dem traditionellen Fun Run seinen Höhepunkt hatte (siehe Berichte im Sportteil). Auch am Sonntag gab es einen enormen Zuschauerandrang.

Das Weissbierfest, mutmaßlich die größte Party Oberfrankens im Frühjahr, war in Abschnitte aufgeteilt: Am Donnerstag und am Freitag gab es eher Musik für junge Leute. Das Discjockey-Duo Moritz und Florian und der Sänger Mickie Krause waren am Donnerstag fürs „Einheizen“ zuständig.

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Das funktionierte, bei manchen leider zu gut: Im Festzelt wurde laut Polizei eine Sexualstraftat verübt. Gegen Mitternacht begrapschte ein 32-jähriger Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth eine 20-jährige Bayreutherin. Der stark alkoholisierte Mann wurde vorläufig festgenommen.

Überdies bekam die Polizei mit Betrunkenen zu tun: Drei Radfahrer erreichten bei Atemalkoholtest Werte zwischen 1,7 und 1,9 Promille. Drei Autofahrer wurden angetrunken und betrunken aus dem Verkehr gezogen, darunter ein Mann, der 1,4 Promille intus hatte und bei der Kontrolle sofort zugab, stark getrunken zu haben.

Die Betrunkenen des Donnerstags sind der einzige Wermutstropfen im „rundum positiven Fazit“ der Polizei. Dominik Salosnig, am Freitag und am Samstag Einsatzleiter der Polizeiinspektion Bayreuth, sagt: „Wir können den Besuchern des Weissbierfestes ein großes Kompliment machen. Am Freitag und am Samstag gab es keinerlei Störungen, es war ein absolut friedliches Fest.“ Diese positive Erfahrung habe man bereits in den vergangenen Jahren gemacht, so dass die Polizeipräsenz rund um das Fest zwar erhöht war, aber lediglich in einem „adäquaten Rahmen“.

Bestätigt wurde diese Einschätzung von Tobias Schif, dem Sprecher des Roten Kreuzes. Schif sagte auf Anfrage, dass das BRK eine ehrenamtliche Wache vor Ort gehabt habe, mit 10 bis 13 Leuten: „Die Kollegen haben berichtet, dass es ein völlig entspannter Einsatz war.“ Zwölf Besucher wurden auf dem Fest behandelt, abtransportiert werden musste – Stand Sonntagnachmittag– kein einziger.

Im Partyzelt waren am Freitag die Rap-Rocker von „Souljam“, der Schmusepopsänger Jonas Monar und das Duo „Glasperlenspiel“ fürs Gefühl der vorwiegend jungen Leute zuständig. Vor allem „Glasperlenspiel“ mit der Sängerin Carolin Niemczyk bereitete den Fans entsprechend ihrem bekanntesten Hit ein „geiles Leben“.

Der Samstag war musikalischen Klassikern vorbehalten. Zwei regionale Bands, die „Bursting Pipes“ und „Pulp Fiction“ coverten bekannte Rocksongs. Weltklasse, ja fast schon Legenden, schließlich die schottische Hardrockband „Nazareth“ und Bonnie Tyler, für deren Reibeisenstimme mutmaßlich der Begriff „Rockröhre“ erfunden wurde.

Brauereiinhaber Jeff Maisel zeigte sich am Sonntag nach dem FunRun (er lief da beim Viertelmarathon übrigens eine Zeit von 58,37 Minuten) „überglücklich“: Das 31. Weissbierfest sei „fantastisch“ gewesen, die Besucher in „überragender Stimmung“. Am Samstag, vor Bonnie Tylers Auftritt, ging Maisel ausnahmsweise persönlich auf die Bühne. Dorthin holte er einen seiner treuesten Mitarbeiter: Georg Oberst, der an dem Tag seinen 65. Geburtstag feiert und der 31 Jahre der Organisator des Weissbierfests gewesen war. Das Weissbierfest gab es zum ersten Mal zum 100. Geburtstag der Brauerei. Wie der Name sagt, wird an Bier nur Weissbier ausgeschenkt. Heuer kostete die Halbe drei Euro fünfzig.

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