Das Geständnis kam gleich zu Beginn der Gerichtsverhandlung. Der Angeklagte räumte mit leiser Stimme ein, die Tochter seiner Bekannten dreimal sexuell missbraucht zu haben. Dann schilderte der 31-Jährige minutiös, wie er dem Mädchen nähergekommen war und was er dann mit ihr anstellte.
Im Landgericht wurde am Freitagmittag ein Bayreuther wegen dreimaligen sexuellen Missbrauchs zu einem Jahr und zehn Monaten Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt. Außerdem muss der Mann 2.000 Euro Geldauflage bezahlen. Er hatte sich an der Achtjährigen vergangen.
Wie der Angeklagte dem Gericht schilderte, holte er das Mädchen anfangs auf Wunsch der berufstätigen Mutter von der Schule ab. Später half er bei den Schulaufgaben und lernte mit dem Kind auch bis in die Abendstunden. "Ich habe mich gefühlt wie ein Onkel mit seinem Patenkind", äußerte der Angeklagte.
Die sexuellen Übergriffe begannen zunächst mit dem harmlosen Streicheln des angezogenen Mädchens. Dann streichelte er auch den Bauch unterm Schlafanzug und berührter die Scheide der Kleinen. Es folgte dann der Versuch eines Zungenkusses, den die Achtjährige abwehren konnte. Wochen später legte sich der Mann halbnackt auf das Kind, wollte sie erneut küssen und rieb sein Glied an dessen Scheide. Die Kleine wies ihn erschrocken ab und offenbarte sich später der Freundin ihrer Mutter.
Wie sich vor Gericht herausstellte, war dem 31-Jährigen offenbar klar, das ihm seine sporadisch auftretende sexuelle Neigung zum Problem wird. Deshalb suchte er mehrere Wochen lang nach einem geeigneten Therapeuten und ist seit dem Frühsommer in Behandlung. Der Kammer legte er dazu ein Attest vor.
Das Gericht blieb mit seinem Urteil am unteren Rahmen. Für besonders schwere Fälle des sexuellen Missbrauchs sieht das Strafgesetzbuch bis zu zehn Jahre Gefängnis vor. Das Mädchen hat glücklicherweise keine seelischen Folgeschäden davon getragen.
