Mit dem Tabakverdampfer will die Industrie raus aus der Schmuddelecke. «In Japan ist das Ding durch die Decke gegangen», meint Oeking. Zweieinhalb Jahre nach dem Start liege der Marktanteil dort bei zehn Prozent. Bei Tests in Berlin, Frankfurt und München sei der Verdampfer namens «iqos» auf knapp ein Prozent Marktanteil gekommen, ebenso wie in der Schweiz.
BAT rückt auf
BAT ist erst vor einem halben Jahr in der japanischen Millionenstadt Sendai gestartet. Die Ergebnisse seien «sehr vielversprechend», sagt Sprecherin Karin Schlömer. In einer führenden Einzelhandelskette habe der BAT-Tabakverdampfer «glo» schon sieben Prozent Marktanteil.
Bei herkömmlichen Zigaretten kassiert der Fiskus in Deutschland gut zwei Drittel des Verkaufspreises als Steuer. Trotzdem bleibe den Herstellern noch eine Gewinnspanne von über 20 Prozent, ist aus Branchenkreisen zu hören. Die Zigaretten für die Tabakverdampfer sind zwar aufwendiger herzustellen und werden zum gleichen Preis wie normale Zigaretten verkauft. Aber die Steuer beträgt hier nur ein Drittel des Verkaufspreises. Das verspricht ein profitables Geschäft.
«Der Markt wird auf den Kopf gestellt», heißt es bei Philip Morris. Jetzt beginne ein Wettbewerb der Technologien und Ideen. Die ersten E-Zigaretten kamen fast alle aus Asien, mit dem Tabakverdampfer bewegen sich die Konzerne wieder im eigenen Revier.
Das Rad nicht neu erfunden
Der Pionier wirbt für seinen Verdampfer mit dem Slogan: «Das ändert alles.» Calantzopoulos' Ankündigung vom baldigen Ende der klassischen Zigarette hat für Verbandsgeschäftsführer Mücke jedoch «mehr mit Marketing zu tun». Der Verdampfer werde das Angebot ergänzen, aber die herkömmliche Zigarette nicht ersetzen. «Philip Morris hat das Rad nicht neu erfunden. Es gibt viele, die da unterwegs sind.»
Die Amerikaner erwarten mit den Geräten bereits mittelfristig weltweit einen Marktanteil von drei bis fünf Prozent. «Man muss die Strategie sehen, die dahintersteckt», erklärt Raiser. Die Konzerne hätten ein Interesse, «mit neuen Produkten neue Kunden zu gewinnen und alte zu halten». Auch Mons sorgt sich: «Wir wollen nicht, dass neue Lifestyle-Produkte auf den Markt kommen, die Jugendliche an Tabak heranführen.»