Suppen - Samtig und voller Erinnerungen

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„Man muss spüren, dass Leidenschaft drin steckt“, das ist das Credo des Berliners in Bayreuth, Benno Ullrich. Er kocht im Liebesbier und serviert am Samstag Selleriecremesuppe mit Speck. Links Azubi Fabian Pfaffenberger. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Suppen, die regional eine große Rolle spielten, wieder in den Mittelpunkt zu rücken, so umreißt Küchenchef Benno Ullrich vom Liebesbier seinen „Auftrag“ am Samstag beim Suppentag für „Menschen in Not.“ Er wird eine Selleriecreme-Suppe mit Speck servieren. Gehaltvoll, wie es sich für die Jahreszeit gehört.

 
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Ullrich hat schon in vielen Küchen gekocht, auch in Sterne-Küchen. Und jetzt im Liebesbier. Seine Mutter sei schuld, dass er, der gebürtige Berliner, Koch geworden ist. Mit 14 Jahren stand er zum ersten Mal in einer Restaurantküche. Und hat es bis heute nicht bereut, dass er Koch geworden ist.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Paprikaschote, gefüllt mit Hackfleisch, das war das Erste, was er zubereitet hat. In der heimischen Küche. Und gleich vergessen, die Kerne aus der Schote zu schneiden. Ullrich lacht herzlich. „Man muss spüren, dass Leidenschaft drin steckt, in dem, was ein Koch auf den Tisch bringt“, sagt er. Und deshalb ist er sich auch sicher, dass die Selleriecreme-Suppe, die am Samstag sein Azubi Fabian servieren wird, die Leute begeistern wird, auch wenn sie zunächst vielleicht etwas altbacken klingt. Gerade wenn man aus der internationalen Küche komme, müsse man immer wieder feststellen, dass die deutsche Küche viel zu sehr vernachlässigt worden sei.

Samtig und schön, so charakterisiert er die Selleriecreme. Gerne auch zum Nachkochen! Ob man dabei etwas falsch machen kann? Benno Ullrich schüttelt den Kopf. „Die Schale abmachen vom Sellerie, bevor man ihn brät.“

Selleriecreme-Suppe mit Speck

Das braucht man: eine Zwiebel, 100 g Kartoffeln, 750 g Knollensellerie, eineinhalb Esslöffel Öl, ein Liter Gemüsebrühe, Salz, weißer Pfeffer, 75 ml Sahne, Petersilie, 100 g Speck.

So wird’s gemacht: Zwiebel schälen und würfeln. Kartoffeln schälen, gründlich waschen und in Würfel schneiden. Sellerie putzen, waschen und ebenfalls würfeln. 1 EL Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel darin glasig dünsten, Kartoffeln und Sellerie zufügen, kurz mit andünsten und mit Brühe ablöschen. Aufkochen lassen und zugedeckt ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze garen. Mit Sahne verfeinern. Inzwischen Petersilie waschen, trocken tupfen und fein hacken. Speck in einer Pfanne leicht anbraten. Restliches Gemüse in der Brühe mit einem Pürierstab pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Petersilie garnieren und mit angebratenem Speck bestreuen.

Marokkanische Kartoffelsuppe (vegetarisch, vegan)

Das braucht man: 500 g mehlige Kartoffeln, 500 g vorwiegend festkochende Kartoffeln, 500 g Möhren, 150 g Sellerie, 300 g Zwiebeln, 3-5 Knoblauchzehen, 150 g getrocknete Kichererbsen, 1 Bund Petersilie, Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Muskat, Kurkuma, Kreuzkümmel, Lorbeerblätter.

So wird’s gemacht: Kichererbsen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag mit frischem Wasser (ohne Salz!) und 1 - 2 Lorbeerblättern etwa 60 Minuten bissfest kochen, dann abseihen.

Kartoffeln, Möhren, Sellerie und Zwiebeln putzen und in kleinere Würfel schneiden. In Öl anbraten, gehackten Knoblauch dazugeben, mit Gemüsebrühe auffüllen und mit Salz, Pfeffer, Muskat, Kurkuma und Kreuzkümmel nach Geschmack würzen.

Etwa eine halbe Stunde lang sanft köcheln lassen.

Je nach Vorliebe die Suppe pürieren, Kichererbsen dazugeben und noch einmal abschmecken. Kurz vor dem Servieren gehackte Petersilie darüber streuen oder in einer gesonderten Schüssel dazu reichen.

(Hollerbusch Naturwaren)

Südtiroler Gerstensuppe:

Das braucht man: eine Zwiebel, gewürfelt, Suppengemüse nach Geschmack (Karotten, Sellerie, Staudensellerie, Kartoffeln, etc.) 100 g geräucherten Speck, 100 g Gerste (Perlgraupen), 2 l Gemüsebrühe.

So wird’s gemacht: Die Gerste (Perlgraupen) zwei Stunden in Wasser einlegen. Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Milch und Sahne vermischen, Knoblauch fein gehackt oder gepresst dazu geben. Salz, Pfeffer und Rosmarin beifügen und mit den Kartoffelscheiben leicht aufkochen und zehn Minuten köcheln lassen.

Zwiebeln klein schneiden und mit dem gekochten Schinken leicht anbraten. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen.

Kartoffelmasse, Schinken/Zwiebelgemisch in die Auflaufform geben und mit Gratinkäse bestreuen.

Im vorgeheizten Ofen bei 220 °C ca. 15 bis 20 Minuten überbacken.

(Toni’s Café und Bar)

Info: Der Suppentag am Samstag, 28. Oktober, beginnt um 11 Uhr im Rotmain-Center. 14 Köche aus der Region servieren den Gästen 14 verschiedene Suppen, von der Karotten-Orangensuppe bis zum Erbseneintopf des THW zum Preis von jeweils drei Euro. Der gesamte Erlös geht an die Kurier-Stiftung „Menschen in Not.“

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