Die Zuschauer dürfen die Rolle des Gastes an der Kaffeetafel spielen und werden ab und zu ins Gespräch eingebunden. „Mein Ziel ist es, die Möglichkeiten des Theaters auszuloten und die Nähe zum Publikum zu nutzen“, sagt Paulmann. Da gibt es eine Szene, in der das Paar auf der Bühne über den Urlaub diskutiert, „und den Namen für diesen Ort holen wir uns, indem wir das Publikum nach seinem letzten Urlaubsort befragen“. Und es gibt eine Szene, in der die Zuschauer erzählen sollen, wie das nun war mit dem ersten Kuss. „Da bin ich schon mal fast ausgezogen worden, weil das Publikum es so vorgegeben hat.“
Neue Projekte in Bayreuth?
Paulmann kann sich vorstellen, danach noch weitere Projekte in Bayreuth zu realisieren. Projekte, wie er sie auch schon in Bamberg auf die Bühne gebracht hatte. „Brauer sucht Frau“ etwa, eine auf Bamberg gemünzte Biergeschichte, oder die „Tatort“-Impros, die Paulmann und Mitstreiter auch mal stilecht auf der Polizeiinspektion spielen. Als improvisierende Schauspieler zwar, aber in einem Punkt realistischer als alle Kollegen im Fernsehen. Da das Publikum kräftig mitbestimmen darf, kann die Geschichte auch mal versanden. „Es ist schon passiert, dass wir einen Fall nicht lösen konnten.“ Auch da wäre dann das Theater anders als viele Filme. Nämlich ganz nahe am echten Leben mit Niederlagen auch für die Guten.
Info: Man wächst in seiner kleinen Heimatstadt heran und geht dann weg, um woanders groß zu werden. Und das ist für Künstler gar nicht mal ungewöhnlich. Wir möchten Ihnen Kreative vorstellen, die irgendwann Bayreuth den Rücken gekehrt haben, um dann doch wieder zurückzukehren. „Bye-bye Bayreuth“ nennen wir unsere kleine Serie. Und sagen: Willkommen zurück, und sei’s nur für eine Stippvisite. Thomas Paulmann kehrt am Wochenende nach Bayreuth zurück, für zwei Gastspiele mit dem Stück „Die Unzertrennlichen“. Am 13. und 14. Februar in der Studiobühne, am Samstag um 20 und am Sonntag um 17 Uhr.