Studiobühne startet in den Sommer

Von Michael Weiser
Wiedersehen in Sanspareil: de Saint-Exuperys "kleiner Prinz" in der Fassung der Studiobühne. Foto: Studiobühne Foto: red

Der Sommer wirft lange Schatten voraus: Mit zwei Stücken von Uwe Hoppe und dem Debüt eines französischen Abenteuerschriftstellers geht die Studiobühne in ihre Freiluft-Saison. Wie die Studiobühne in 81 Rollen um die Welt reist, und worauf Sie sich freuen dürfen.

 
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Das Programm ist beliebt, die Karten begehrt, manche Bayreuther scheinen kaum erwarten zu können, bis es endlich wieder losgeht. Im „Bayreuth aktuell“ war denn auch von der Vorfreude auf die erste Premiere am 31. Mai zu lesen, es sei „Der Widerspenstigen Zähmung“.

Das ist zwar ein schönes Stück und überhaupt vom großen Shakespeare, steht aber diesmal gar nicht auf dem Spielplan, schon gar nicht am 31. Mai, ein Tag, der den tatsächlichen Saisonstart um drei Tage vorwegnähme. Die Verantwortlichen der Studiobühne baten gestern bei der Vorstellung ihres Sommerprogramms also darum, nur dem Lob, nicht aber dieser einen Terminankündigung des Heftes Gauben zu schenken.

Wir halten fest: Es geht am 3. Juni los, und zwar mit Jules Verne im Römischen Theater. Was wann und wo gespielt wird: In unserer Zusammenstellung sehen Sie’s.

Samstag, 3. Juni

„Ich war immer ein großer Jules-Verne-Fan“, gesteht Dominik Kern. Mit „In 80 Tagen um die Welt“   verwirklicht sich der Regisseur im Römischen Theater einen Traum. Erstmals kommt Verne dort auf die Bühne. Es sind 13 Darsteller zu sehen, in 81 oder gar 82 Rollen (so ganz wurde man sich bei der PK nicht einig). Man bleibe näher am Roman als so manche Verfilmung und deswegen auch einen Ballonflug schuldig, sagt Kern: „Der kommt im Roman nicht vor.“

Sonntag, 18. Juni

An der Runde in der Studiobühne nahm ein Mann teil, der sich mittels Schlapphut und Pfefferflinte als der aus dem Feuerwehrspritzenhaus entflohene Räuber Hotzenplotz tarnen wollte. In Wahrheit dürfte es sich bei ihm um den in den Ruhestand entflohenen ehemaligen Baureferenten Hans-Dieter Striedl gehandelt haben. Der Referatsleiter a.D.  ist tasächlich in dem Theaterstück "Neues vom Räuber Hotzenplotz" nach der Erzählung Otfried Preusslers zu sehen. In der Inszenierung von Michal Sykora feiert das Stück am 18. Juni im Römischen Theater Premiere.

Freitag, 14. Juli

Heda, ein neuer Hoppe im Hoftheater: „Heda! Heda! Hedo“ heißt das neue Stück des Studiobühnen-Hausautors, das am 14. Juli bei Steingraeber Premiere feiern wird. Es geht um die Festspiele, es geht um die Frage, was Kultur denn sei, aber auch darum, wie man jungen Menschen heute noch Wagners Werke nahebringt. Wagners Dramen haben viel Vergangenheit, gewiss auch Gegenwart - wie aber sieht ihre Zukunft aus?

Freitag, 21. und Samstag, 22. Juli

Wiedersehen mit einem Jubiläumsstück: „Der Walkürenritt oder Man müsste Klavier spielen können“ wurde vor 15 Jahren zum 150. Firmenjubiläum von Steingraeber erstmals aufgeführt. Worum es geht? Ein Paar feiert 25-jährige Hochzeit. Die Silberbraut wünscht sich den so genannten Walkürenritt am Klavier gespielt. Ihr Mann aber sträubt sich. Und erzählt derweil Geschichten: Über die Musik, über den Klavierbau und über die Tatsache, warum ein Leben ohne Steingraeber prinzipiell möglich, womöglich aber nicht sinnvoll ist. Eine weitere Wiederaufnahme gibt es von 21. Juli an: „Der Kleine Prinz“ geht im Felsentheater Sanspareil über die Bühne.

5. August

Ebenfalls in Sanspareil verkörpert Jürgen Skambraks den Eichendorffschen „Taugenichts“ im Gewand der Commedia dell’Arte. In seinem Solo zeigt der Künstler die innere Verwandschaft von Taugenichts und Arlecchino auf.

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