Studiobühne: Das Sommer-Programm

Von Michael Weiser
Turbulenzen über Turbulenzen: Szene aus Dominik Kerns Inszenierung von "In 80 Tagen um die Welt". Foto. Studiobühne Foto: red

Die Studiobühne zieht's ins Freie: Mit sechs Produktionen, darunter sind mit "Macbeth" und dem Kinderstück "Der Froschkönig" zwei neue Inszenierungen, wartet das Sommerprogramm in Sanspareil, in der Eremitage und bei Steingraeber auf. Die Sommersaison beginnt am 3. Juni mit der Premiere vom "Froschkönig".

 
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Der Star dieser Saison ist nach seiner glanzvollen Wiedereröffnung natürlich das Markgräfliche Opernhaus, da kann man als normale Kultureinrichtung kaum mithalten. Die Studiobühne immerhin wirbt listig mit den "historischen Spielstätten der Markgräfin Wilhelmine und hat damit sogar Recht. Die drei Sommerspielstätten der Wahl sind eng mit dem Namen der Wilhelmine verbunden, das Römische Theater an der Eremitage ebenso wie das Felsentheater in Sanspareil. Und auch der Steingraebersche Palais an der Friedrichstraße ist mit Bayreuths Hochblüte in der Mitte des 18. Jahrhunderts verbunden: Es war für den "Cämmerer" des markgräflichen Paares gebaut worden.

Die Orte sind bekannt und etabliert, neu sind zwei der Macher dieses Programms: Als Regisseur des "Froschkönigs" legt Peter Kirchner ein Gastspiel bei der Studiobühne hin. Marianne Heide wiederum unterstützt Birgit Franz, die heuer Shakespeares "Macbeth" in Szene setzt: Heide war in der freien Tanzszene in Leizig aktiv, entschied sich dann aber, auf ihre Ausbildung als Schneiderin zu setzen. Beim "Macbeth" ist sie denn auch für die Kostüme zuständig. "Ich finde es hinter der Bühne angenehmer als auf der Bühne", sagt sie.

Zwei neue Stücke

Die Shakespare-Tragödie ist ein anspruchsvoller Auftrag. Das Personalaufwand ist nicht so groß wie bei anderen Shakespeare-Dramen, nichtsdestotrotz aber auch nicht zu unterschätzen. Die Darsteller wechseln also auch ihre Rollen, was den einen oder anderen Betrachter schon mal verwirren kann. Lediglich Macbeth bleibt immerderselbe. "Nicht jeder Besucher des Sommertheaters ist Stammgast im Theater und daher mit ,Macbeth' voll vertraut", sagt Birgit Franz, die eine klare, verständliche Inszenierung verspricht. Die Kostüme sind diesmal vielleicht noch mehr als sonst Teil des Konzepts. Premiere im Felsentheater von Sanspareil ist am 19. Juli.

Den Auftakt dieses Saison macht der eher musiktheatererfahrene Peter Kirchner am 3. Juni mit dem "Froschkönig", einem Kinderstück frei nach den Brüdern Grimm von Andrea Czesienski und Werner Buhss. Es geht um einen "frechen Frosch und eine vorlaute Prinzessin auf einem verrückten Weg zueinander", so heißt es in der Ankündigung der Studiobühne, "und am Ende wird alles gut", verspricht Kirchner. Das Stück ist im Römischen Theater an der Eremitage zu sehen.

Jules-Verne-Klassiker an der Eremitage

Die anderen Stücke haben eifrige Studiobühnenbesucher schon im vergangenen Jahr sehen können. Am 16. Juni ist Wiederaufnahmepremiere für Dominik Kerns Inszenierung des Jules-Verne-Klassikers "In 80 Tagen um die Welt", und zwar im Römischen Theater an der Eremitage.

Uwe Hoppes musikalische Komödie "Der Walkürenritt oder: Man müsste Klavier spielen können" ist ab 28. Juli wieder bei Steingraeber zu sehen, mit Reinhold Weiser als Solisten am Klavier. Bereits am 21. Juli ist Wiederaufnahmepremiere für "Heda! Heda! Hedo!", und zwar bei Steingraeber. Ein Commedia-Gastspiel ist am 5. und am 12. August wieder in Sanspareil zu sehe: Jürgen Skambraks präsentiert wieder den "Taugenichts" nach der Erzählung von Joseph von Eichendorff.

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