Wir – das waren natürlich auch die Studenten: Katja Messingschlager, Maximilian Reif und Joana Fuchs. Drei von sechs Studenten, die sich neben dem Studium zu Rettungsschwimmern ausbilden ließen. Die drei werden auch heute im Becken stehen und den ersten Kindern das Element Wasser näherbringen. „Am Menzelplatz war Premiere, erster Feindkontakt“, sagt Maximilian Reif lachend. Der erste Kurs sei blitzschnell belegt gewesen: „Die Kinder, die wir angesprochen haben, waren echt aufgeweckt. Einer sagte, er könne schon schwimmen. Aber sein Bruder nicht, den hat er uns gleich gezeigt“, sagt Katja Messingschlager. Und Joana Fuchs sagt, sie hätten „ganz viele positive Rückmeldungen bekommen“. Wahrscheinlich, mutmaßen die drei Studenten, kommen zum ersten Termin ohnehin gleich mehr Nichtschwimmer als geplant. Neun Unterrichtstermine sind angesetzt, genau durchgetaktet bis zu den Sommerferien.
Bei anderen Anbietern rennen die Sportstudenten und Kuhn mit ihrem Freischwimmen offene Türen ein. Manuel Friedrich etwa, Vorsitzender der DLRG in Bayreuth, kennt die Zahlen der DLRG nur zu gut, nach denen jedes dritte Kind nicht schwimmen könne. Friedrich sagt zwar, in „der Stadt Bayreuth ist die Lage nicht ganz so dramatisch wie am Land“. Nicht zuletzt deshalb, weil das Sportamt der Stadt seit 40 Jahren Kindergärten, die Interesse haben, Schwimmkurse anbietet, wie Sportamtsleiter Christian Möckel sagt. Aber: „Es gibt tatsächlich ein großes Problem an den Schulen. Die Lehrer sind überfordert, wenn sie mit 30 Schülern zum Schwimmen gehen und zehn von ihnen können nicht richtig schwimmen. Das ist eigentlich ein untragbarer Zustand“, sagt Friedrich. Die Schwimmkurse der DLRG sind ausgebucht. „Meist ein halbes Jahr im Voraus.“ Rund 300 Kinder lernen in den Kursen der DLRG Schwimmen. Der Bedarf nach Schwimmkursen sei groß – größer als das Angebot.
Das bestätigt Jürgen Bayer, der Geschäftsführer der Bayreuther Verkehrs- und Bäder-GmbH (BVB): „Wir bieten seit einiger Zeit wieder selber Kurse an. Die sind auch Monate vorher ausgebucht.“ Schwimmen, sagt Bayer, gehört „zur Lebensgrundausstattung. Es ist extrem wichtig, dass Kinder schwimmen lernen“. Deshalb begrüße er die Initiative Freischwimmen – und könne sich vorstellen, Zeiten in für Schwimmkurse in den BVB-Bädern anzubieten, in denen schon viele Schwimmkurse stattfinden.