Das leisten die Windräder in der Region Strom aus Windkraft rund um Bayreuth

Von Moritz Kircher
Ein Windradrotor, der im Juni vergangenen Jahres im Lindenhardter Forst montiert wird. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Das älteste sich noch drehende Windrad in der Region ging im Jahr 1998 auf dem Bindlacher Berg in Betrieb. Moderne Anlagen wurden vor kurzem im Lindenhardter Forst errichtet. Vergleicht man die technischen Werte von damals und heute, wird die Entwicklung deutlich, die die Windenergie genommen hat. Aber auch die Probleme, die es noch immer gibt.

 
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Technische Entwicklung: Die Leistungsfähigkeit einer Anlage ergibt sich neben den Windbedingungen am Standort größtenteils aus zwei Parametern: Höhe der Anlage und Größe der Rotorfläche. Das 1998 auf dem Bindlacher Berg errichtete Windrad erbringt bei einer Höhe von 131 Metern und einem Rotordurchmesser von 66 Metern eine Leistung von 1500 Kilowatt. Die modernen Anlagen im Lindenhardter Forst sind 199,5 Meter hoch und haben einen Rotordurchmesser von 101 Metern. Mit diesen Maßen bringen sie doppelt so viel Leistung.

Karte: Daten zu Windrädern in der Region

Volllaststunden: Dabei handelt es sich um einen Wert, der angibt, wie viele Stunden im Jahr ein Windrad rechnerisch seine volle Leistung erbracht hat. Ein Jahr hat 8760 Stunden. An optimalen Standorten in Deutschland erreichen Windräder bis zu 5000 Volllaststunden. Das im Jahr 2001 errichtete kleine Windrad bei Fernreuth (Hollfeld) bringt es gerade einmal auf 951 Stunden. Mit größerer Höhe und Rotorfläche sowie modernerer Technik bringen es beispielsweise die Windräder bei Büchenbach auf 1952 Volllaststunden.

Strommenge: Auch an der Menge des gelieferten Stroms lässt sich die enorme Entwicklung ablesen, die die Windradtechnik in wenigen Jahren durchlaufen hat. Die kleine Windkraftanlage bei Hollfeld lieferte zuletzt 475.430 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das reicht rechnerisch aus, um 150 durchschnittliche Haushalte mit Strom zu versorgen. Eines der drei Windräder bei Creußen (Baujahr 2004) liefert mit 2.926.940 Kilowattstunden pro Jahr Strom für rund 929 Haushalte. Eines der vor knapp drei Jahren errichteten Büchenbacher Windräder erzeugt mit 5.856.276 Kilowattstunden Strom für rund 1859 Haushalte.

Windstrom in Deutschland: Zu Spitzenzeiten erzeugen die in Deutschland aufgestellten Windräder schon heute 30.000 Megawatt Strom. So viel erwartet der Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit der heutigen Windfront. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, das dieses Jahr vom Netz gehen wird, hat eine Leistung von 1345 Megawatt. Das Problem der Windkraft: Ihre Erzeugung ist vom Wind abhängig und schwankt stark. Kritiker fordern deshalb, dass nicht immer mehr Windräder errichtet werden, sondern Speicherkapazitäten ausgebaut werden müssen, um den überschüssigen Windstrom für windarme Zeiten zu speichern.

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