Klaus Klötzer setzt sich gegen Windparks ein
Die jeweils 140 Meter hohen Masten stehen auf einer Vorbehaltsfläche. Zu der war das ehemalige Vorranggebiet vom Regionalen Planungverband Oberfranken-Ost bereits aufgrund artenschutzrechtlicher Bedenken herabgestuft worden. Auch CSU-Stadtrat Klaus Klötzer aus Bayreuth und Mitglied im Planungsverband setzt sich dafür ein, dass die Naturlandschaft zwischen Busbach und Alladorf erhalten bleibt. Daher bat er die Gemeinde Eckersdorf, sich gegen die Windräder am Vogelherd einzusetzen. "Wenn es zu einem Kompromiss kommen sollte, dann dürfte das ein Aus bedeuten für die geschützten Vogelarten im Planungsgebiet Vogelherd: Baumfalke, Wespenbussard, Schwarzstorch und Rotmilan."
CSU: "Akt der politischen Zensur"
Doch jüngst wurde bekannt, dass sein Schreiben gar nicht alle Gemeinderäte erreichte. Winfried Parchent (CSU), ein erklärter Gegner der Windräder, hält dies für einen "Akt der politischen Zensur". Bürgermeisterin Sybille Pichl (FW) hingegen wundert sich: "Der Gemeinderat war anfangs einstimmig für die Windkraft und erst als Bürger Bedenken äußerten, hatten wir einige Umfaller." Sie habe den Brief nicht weitergeleitet, weil der Gemeinderat keine rechtlich bindenden Beschlüsse gegen den Windpark mehr treffen könne.
Tötungsrisiko reduziert
Manfred Scheidler, bei der Regierung von Oberfranken verantwortlich für Arten- und Biotopschutz, hält das zeitweise Abschalten der Windräder während der Brutzeit im Mai und Juni für richtig: "Das kann dasTötungsrisiko reduzieren." Denn am Vogelherd kommen viele Vogelarten vor, die relativ hoch fliegen. Kollisionen seien eher selten. "Das gefährliche sind die Rotorspitzen, weil sie eine Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern erreichen können." Daher sollen Fledermäuse, Wanderfalke oder Schwarzstorch abgelenkt werden - etwa auf Wiesen und Wasserflächen, wo sie Futter finden. Dass damit die Tiere aus ihrem angestammten Lebensraum verdrängt werden, räumte Scheidler offen ein. "Das ist in jedem Fall eine Abwägungssache." Ein Windpark, der wegen des Vogelschutzes abgelehnt worden sei, ist im jedenfalls nicht bekannt.