Sieben Räte stimmen dagegen
Am Ende stimmen neben Herm, Mildner und Hümmer nur die Bürgermeister Stefan Frühbeißer (Pottenstein), Edmund Pirkelmann (Waischenfeld), Sybille Pichl (Eckersdorf) und Martin Dannhäußer (Creußen) gegen den Haushalt.
Das sagen die Fraktionschefs:
Günter Dörfler (CSU): Die Steigerung der Personalstellen ist richtig und wichtig. Wäre beispielsweise aufgrund der Unterbesetzung im Jugendamt auch nur ein Kind zu Schaden gekommen, hätte der Staatsanwalt sofort vor der Tür gestanden.
Stephan Unglaub (SPD): Für die Grundsicherung im Alter und Asylbewerber ist der Staat zuständig, für die Verwaltung dieser Aufgaben aber wir. Alleine das kostet uns in diesem Jahr 200 000 Euro. Dass der Personalkostenanteil im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent gestiegen ist, bereitet uns Kopfzerbrechen. Wir bitten in Zukunft zunächst hausinterne Umstrukturierungen zu prüfen, bevor neues Personal eingestellt wird.
Hans Hümmer (FWG): In den letzten sechs Jahren ist der Kreis trotz zügelloser Ausgabenpolitik nur handlungsfähig geblieben, weil er sich bei den Gemeinden bediente. Fakt ist, dass sich die von 1994 bis 2008 immer zwischen 20 und 23,5 Millionen Euro bewegte und seit 2009 explosionsartig um rund 14 Millionen Euro gestiegen ist. Dass in einer Zeit boomender Wirtschaft und niedrigster Arbeitslosigkeit viele Gemeinden weder Schulden abbauen noch Investitionen tätigen können, sollte uns zu denken geben.
Karl Lappe (WG): Von den 88 Millionen Euro, die der Kreishaushalt umfasst, haben die Kommunen über die Umlage gut 37,5 Millionen zu berappen. Eine Steigerung von über 1,1 Millionen Euro bei den Personalausgaben hatten wir in den vergangenen 25 Jahren nie.
Georg Röhm (Junge Liste): Bei ständig wachsenden Aufgaben, gerade im Bereich des Bauens, wäre es wünschenswert, wenn wir die ein oder andere verschobene Stelle wieder dorthin zurückgeben könnten. Es kann auch nicht sein, dass eine Kommune viel zu lange auf Bescheide für die Genehmigung der Abwasserbeseitigung warten muss. Und wenn eine 240 000 Euro teure Breitrutsche in der Therme Obernsees in der hochfrequentierten Winterzeit wegen Unfallgefahr gesperrt ist, muss etwas schief gelaufen sein.
Manfred Neumeister (Grüne): Lasst uns die Personalpolitik nicht immer wieder infrage stellen, diskutieren wir vielmehr die Trägerschaft und Verantwortlichkeit. Es ist auch nicht motivierend für die Mitarbeiter, wenn ihre Notwendigkeit ständig angezweifelt wird. Kritischer sehen wir die Therme Obernsees und die Förderung des Wintersports im Fichtelgebirge. Ein Draufzahlen von mehreren 100 000 Euro jährlich ist nicht vertretbar. Wintersport wird es in absehbarer Zeit in unserer Region nicht mehr geben.