Badbetreiber will nicht mehr mit Fichtelberg reden und sucht sich einen neuen Standort Steinhart bleibt bei seinemNein

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Heinz Steinhart wendet sich ab von Fichtelberg. Er will woanders bauen. Foto: Lapp Foto: red

Seine Absage an den Ort lässt ein verwirrtes Fichtelberg zurück. Doch Heinz Steinhart ist so getroffen wegen eines Gemeinderatsbeschlusses, dass er seine Therme woanders bauen will. Gespräche mit der Gemeinde will er nicht mehr führen.

 
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Der Exklusiv-Bericht im Kurier über den geplanten Rückzug von Badbetreiber Heinz Steinhart aus Fichtelberg hat große Kreise gezogen. Noch am Wochenende hatte die Frankenpost nach einem Interview mit dem Georg Bittermann, Vorstandsvorsitzender von Steinharts Kristall AG, von der angeblich guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Badbetreiber gesprochen. Dann der Hammer: Am Wochenende erst hatte Steinhart von dem Gemeinderatsbeschluss erfahren, an dem geplanten Therapiezentrum festzuhalten, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Therme vor sechs Jahren geplant war. Steinhart empfand das als Affront, fühlte sich hintergangen – und erklärte im Kurier seinen Rückzug.

Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Bürgermeister Georg Ritter (CSU) am Montag, es sei gar nicht klar, mit wem ein zukünftiges Therapiezentrum gebaut werden solle. Ritter hat nach eigenen Angaben vom Rückzug Steinharts aus dem Kurier erfahren.

Von klärenden Gesprächen mit der Gemeinde will Steinhart nichts mehr wissen. In seiner Therme sei bereits eine Therapie-Einrichtung, mit einer weiteren nebenan – „das kann nicht funktionieren“, sagte Steinhart. Er ist fest entschlossen, mit dem Geld der Versicherung eine neue Therme an einem anderen Standort zu bauen. Das sei möglich, weil ein Neubau in Fichtelberg nach dem Gemeinderatsbeschluss „unmöglich“ sei. Bürgermeister Ritter sagte dagegen im Bayerischen Rundfunk, die Beschlüsse über das Therapiezentrum berührten die Therme Steinharts in keinster Weise.

Ritter hatte gestern keine Zeit, mit dem Kurier zu sprechen. Aber aus Reihen der örtlichen CSU ist deutliche Verärgerung über Steinharts Ankündigung zu hören. Man fühle sich „verarscht“, heißt es – und verstehe Steinhart nicht.

Steinhart sagt dagegen: Das Oberlandesgericht hatte dringend empfohlen, die Gemeinde solle  die Pläne für das Therapiezentrum aufgeben. Darüber, so Steinhart, setze sich der Gemeinderat hinweg. Die Gemeinde hatte vor sechs Jahren mit einem Konkurrenten Steinharts ein Therapiezentrum geplant, wofür auch Millionen an Fördergelder geflossen wären. Es wurde bisher nicht verwirklicht, die Pläne landeten in der Schublade, sie gelten aber laut Gemeinderatsbeschluss immer noch. Und laut einem Vertrag muss dem Betreiber des Therapiezentrums auf dem Nachbargrundstück, das Steinhart gehört, für das Projekt ein Erbpachtrecht eingeräumt werden.

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