Start gegen Tabellennachbarn des Vorjahrs

Von
Einige Aufmerksamkeit werden die Tigers-Verteidiger um Jozef Potac (links) einem Neuzugang des SC Riessersee widmen müssen. Richard Mueller (rechts) war immerhin der Toptorjäger von Meister Frankfurt Foto: Peter Kolb Foto: red

Einerseits eine starke Leistung gegen den DEL-Mitfavoriten Nürnberg, andererseits zwei Niederlagen gegen Oberligisten – was bedeuten schon die Testspiele? Eine ernsthafte Standortbestimmung bietet immer erst der Saisonstart, und der ist dafür im Falle der Bayreuth Tigers in der DEL2 geradezu ideal: Heute um 19.30 Uhr beim EHC Freiburg und am Sonntag um 18.30 Uhr gegen den SC Rießersee trifft der Tabellenachte der vergangenen Saison nämlich auf den damaligen Siebten beziehungsweise Neunten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In Bezug auf die eigene Mannschaft hätte Tigers-Trainer Sergej Waßmiller nichts dagegen, wenn sich dieses Ergebnis wiederholen würde: „Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt – und das natürlich am liebsten ohne Playdowns. Aber das wird ein hartes Stück Arbeit. Da müssen so viele Faktoren zusammenpassen – Fitness, Teamgeist beispielsweise und natürlich möglichst wenig Verletzungen.“

Auftaktgegner Freiburg sei dafür ein gutes Beispiel: „Wir kennen diese Mannschaft schon lange und sehr gut. Sie spielt einen ganz ähnlichen Stil wie wir, sehr kompakt. Da ist es immer schwer, sich durchzusetzen, erst recht auswärts. Neben der allgemeinen Tagesform wird die Chancenverwertung ein wichtiger Faktor sein.“

Freiburger holen Topscorer zurück

Eher am Rande interessiert den Tiges-Coach dagegen die Frage, die in Freiburg gerade im Mittelpunkt steht: Wird Nikolas Linsenmaier mitspielen? Der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Topscorer war im Sommer nach Krefeld in die DEL gewechselt, fand dort aber verletzungsbedingt noch nicht den Anschluss. Nun soll er Spielpraxis sammeln und wird zu diesem Zweck an seinen Heimatverein ausgeliehen (für eine Förderlizenz ist er mit 24 Jahren schon zu alt). „Wir spielen immer als Mannschaft gegen eine Mannschaft, da spielt ein Einzelner keine große Rolle“, unterstreicht Waßmiller seine Einstellung. „Oberste Priorität hat immer unser eigener Spielplan. Den müssen wir durchsetzen, und dafür muss alles passen.“

Verstärkung durch Torjäger des Meisters

Von diesem Prinzip weicht der Bayreuther Trainer auch beim ersten Gast dieser Saison nicht ab, obwohl dort ein einzelner Spieler noch deutlicher im Mittelpunkt zu stehen scheint. Schließlich hat der SC Riessersee mit Richard Mueller einen Stürmer verpflichtet, der in seinen drei Zweitliga-Spielzeiten bei den Löwen Frankfurt jeweils zu den fünf erfolgreichsten Torjägern der DEL2 gehört hat. In der vergangenen Saison hatte er mit fast genau einem Scorerpunkt pro Spiel wesentlichen Anteil daran, dass die Hessen die Meisterschaft gewannen: 34 Tore und 24 Assists in 59 Spielen.

Wichtiger als so ein herausragender Individualist auf der Gegenseite ist für Waßmiller jedoch, dass ihm seinerseits der komplette Kader zur Verfügung steht. Der zuletzt in Regensburg von einer Scheibe im Gesicht getroffene Josef Potac hat dabei keine ernsthafte Verletzung davon getragen, und mit den Nürnberger Förderlizenzspielern Valentin Busch und Eugen Alanov darf er sogar verlässlicher als früher rechnen. „Es ist abgesprochen, dass beide dauerhaft in Bayreuth bleiben und Nürnberg nur zugreift, wenn es dort größeren Bedarf durch Verletzungen usw. gibt“, wird die Sportliche Leitung dazu in einer Mitteilung des Vereins zitiert.

Auch Mathias Müller hat der Trainer fest eingeplant, der während der Vorbereitungsphase lediglich mit einem Probevertrag ausgestattet war. Offenbar standen nur formelle Details der offiziellen Verkündung einer Vertragsverlängerung entgegen. „Ich wäre jedenfalls überrascht, wenn er mir nicht zur Verfügung stehen würde’“, sagt Waßmiller.

Rekordumsatz geplant

Die 14 Vereine der DEL2 planen in der neuen Saison mit einem Rekordumsatz für diese Liga von insgesamt 31,6 Millionen Euro (allein für die Hauptrunde). 17,8 Millionen davon entfallen auf Personalkosten. In der abgelaufenen Spielzeit lag der Gesamtumsatz bei 33,4 Millionen Euro, allerdings einschließlich der Playoffs. Laut Pressemitteilung der Liga verzeichneten dabei lediglich vier Vereine einen negativen Jahresabschluss. Positiv bewertet werden auch die Zuschauerzahlen: Mit 2567 pro Spiel sei die DEL2 nach dem Fußball „die stärkste 2. Liga in Deutschlands Mannschaftssport“.

Kommentar zum Thema

Autor

Bilder