Start für interkommunalen DSL-Ausbau

Von Ralf Münch
Der interkommunaler DSL-Ausbau im Raum Creußen-Prebitz hat begonnen. Foto: Ralf Münch Foto: red

„Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht“, so der Creußener Bürgermeister Martin Dannhäußer, als er zusammen mit seinem Prebitzer Amtskollegen Hans Freiberger an einem Acker steht. Er meint damit, dass nun endlich die Arbeiten zum interkommunalen DSL-Ausbau begonnen haben.

 
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Sowohl in der Creußener als auch in der Prebitzer Gemeinde gibt es eine Menge „weißer Löcher“ auf der Landkarte, was den schnellen Internetanschluss betrifft. Die beiden Bürgermeister wollen mit diesem Projekt zumindest einige davon schließen. Und dafür muss erst einmal gebaggert werden: In der Gemeinde Prebitz sind sieben Erschließungsgebiete vorgesehen, dafür braucht es neun Kilometer Tiefbau und 19 Kilometer Glasfaserkabel.

14 Erschließungsgebiete

Auf der Creußener Seite sind es 14 Erschließungsgebiete und es werden 14 Kilometer an Tiefbau und 23 Kilometer an Glasfaserkabel benötigt. „Die Differenzen zwischen der Länge des Tiefbaus und der Länge der Glasfaserkabel erklärt Hubert Deeken von der Telekom: „Es gibt einige Strecken, bei denen bereits Leerrohre vorhanden sind. Da müssen wir nicht mehr aufbaggern, sondern wir können die Glasfaserkabel durchziehen.“

Bayerisches Förderprogramm

823 355 Euro kostet die Erschließung mit dem schnellen Internet für Creußen, wobei das Vorhaben vom bayerischen Förderprogramm zum Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen mit 80 Prozent unterstützt wird: Die Zuwendung beläuft sich auf 658 684 Euro. Als Eigenanteil bleibt der Gemeinde noch 164 671 Euro. Für die Gemeinde Prebitz fallen 750 000 Euro an, der Eigenanteil beläuft sich auf 150 000 Euro. Die Technik, die dahinter steckt: In ein Leerohr werden sogenannte „Speedpipes“ hinein geblasen. Sieben davon passen in ein Leerrohr. In diesen Speedpipes verlaufen dann die Glasfaserkabel – bis zu 96 Fasern finden in einer Speedpipe Platz.

So dick wie ein Haar

„Ein einzelnes Glasfaserkabel hat gerade einmal die Dicke eines Haares“, so Deeken weiter. Und ergänzt: „Damit ist man für die Zukunft bestens gerüstet. Das hat genügend Kapazität.“ Denn dadurch sind Übertragungsgeschwindigkeiten von mehreren Gigabit in der Sekunde möglich. Zumindest rein theoretisch. Denn nach Angaben des Telekom-Mitarbeiters hängt es natürlich auch davon ab, welche Technik dann der Endverbraucher benutzt. Etwa, ob er dann einen schnellen oder langsamen Router verwendet.

Nötig ist das schnelle Internet allemal. Nicht nur für den Privatmann, um Musik anzuhören oder Videos zu schauen, sondern besonders für Firmen, um sich auf dem Markt präsentieren zu können. „Es war eine Menge Vorarbeit, schon allein wegen der Feststellung der Trassenführung notwendig. Es wird jetzt wirklich langsam Zeit, dass die Bevölkerung an das schnelle Internet angeschlossen wird“, so Dannhäußer. Schon allein deshalb, weil immer wieder Fragen seitens der Bürger aufgetaucht sind, wann es denn soweit sei. „Der Termin, an dem alles fertig sein soll, und auch die Bevölkerung dann das Produkt benutzen kann, ist auf November getaktet“, sagt Friedrich Weinlein, kommunaler Ansprechpartner der Telekom.

Das ist allerdings ein Termin, der nicht nur bei den beiden Bürgermeistern auf Kopfschütteln trifft, sondern auch bei den Geschäftsführern der beiden beauftragten Baufirmen. Zwar wird hier schnell gearbeitet, etwa 500 Meter Tiefbau schafft man am Tag hier, dennoch will niemand an diesen Termin so richtig glauben. Dannhäußer dann doch etwas erzürnt: „Der Termin hätte schon eingehalten werden können. Wenn man früher, wie geplant, mit den Arbeiten begonnen hätte.

Das lag nicht am Okay des Landratsamts, sondern an der Telekom, die nicht in die Gänge gekommen sei. Die Planungen wurden nicht rechtzeitig von dem Unternehmen vorgelegt. Eigentlich hätte mit all dem schon am 2. Mai begonnen werden sollen: „Letztendlich sind es wir im Rathaus, die von den Bürgern dann einen auf den Deckel bekommen, wenn das nicht eingehalten wird.“