Stamm will Nockherberg 2017 fern bleiben

Die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm will 2017 dem Derblecken auf dem Nockherberg fern bleiben. Archivfoto: Tobias Hase/dpa Foto: red

Dicke Luft am Münchner Nockherberg: Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) hat mitgeteilt, zukünftig nicht mehr am traditionellen Politiker-Derblecken anlässlich der dortigen Starkbierprobe teilnehmen zu wollen. "Ich lege keinen Wert mehr auf den Besuch der Veranstaltung", schrieb die CSU-Politikerin nach einem Bericht der Würzburger "Main-Post" an den Geschäftsführer der Paulaner-Brauerei, Andreas Steinfatt. Der Brauereichef könne sie deshalb von der Einladungsliste für 2017 streichen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hintergrund ist ein Streit um die diesjährige Rede von Kabarettistin Luise Kinseher am 24. Februar. Stamm hatte den Umgang mit Politikerinnen beim Derblecken als frauenfeindlich und "zu verletzend" empfunden. In der BR-Befragnung direkt nach dem Auftritt von Kinseher und dem Singspiel sagte Stamm, es seien Grenzen überschritten worden.

Außerdem sagte sie: "Es gibt so wenig Frauen in der Politik, da sollte man keine Witze über sie machen." Stamms Äußerungen hatten direkt am Abend des 24. Februar im Internet, vor allem auf Twitter, für Zustimmung, aber viel mehr Unverständnis gesorgt. "Barbara Stamm entdeckt den Feminismus" kommentierte da etwa jemand, ein anderer schrieb: "Wie müsste eine Fastenpredigt wohl aussehen die Barbara Stamm gefällt?". Mit dem Thema hatte sich die "Süddeutsche" bereits einen Tag später beschäftigt.

Steinfatt antwortete am Dienstag via Münchner "Abendzeitung": "Die ärgern sich noch bis übermorgen - und nächstes Jahr wollen dann doch alle wieder eine Einladung", meinte er in Richtung der Kritiker.

Erst daraufhin habe die Landtagspräsidentin entschieden, der Veranstaltung in Zukunft fernbleiben zu wollen. "Für mich war das Thema eigentlich erledigt. Aber wenn man auf so eine Aussage stößt, kann man das nicht so stehen lassen", sagte Stamm der "Main-Post". Deshalb habe sie den Brief geschrieben. Eine Antwort stehe noch aus.

dpa/kfe

Autor

Bilder