Bauausschuss: Schwierige Gespräche mit Bauverein Stadträte hadern mit Mittagstisch

Von Katharina Wojczenko
Hier soll der Mittagstisch rein: Der Hammerstätter Hof ist der neue Quartierstreff. Quartiersmanagerin Ulrike Färber und ihr Team arbeiteten daran, ihn mit Leben zu füllen. Im April 2016 waren die ersten Stühle neu bezogen. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Die Idee finden die Stadträte gut, die Skepsis ist trotzdem groß: So lässt sich zusammenfassen, was der Bauausschuss von dem Mittagstisch-Projekt im Hammerstätter Hof hält.

 
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"Der Hammerstätter Hof ist ein schönes, aber wohl auch teures und riskantes Kernstück. Es ist mir schleierhaft, wie die Finanzierung und Organisation in der Praxis laufen sollen." Mit dieser Meinung stand Stefan Specht (CSU) nicht allein da.

Das Konzept ist noch in Arbeit, sagte Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl. Der Hammerstätter Hof solle ein Raum für Bürger und Vereine sein. Der Betrieb des Mittagstischs werde dauerhaft nur mit Sponsoren und festen Gästen funktionieren.

Mitarbeiter könnten dort essen

Deshalb stehe die Stadt in Gesprächen mit der Firma Rottolin, die überlege, den Mittagstisch wie eine Kantine zu nutzen. "Dafür bedarf es aber verlässlicher Strukturen." Und: Die Bürger müssen sich einbringen - Ideen liefern, bei der Umsetzung mithelfen und das Angebot nutzen. Was genau das bedeutet, soll die Auftaktveranstaltung am 11. März klären.

Die Hammerstatt ist in dem Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt. Dabei geht es darum, wieder mehr Leben ins Viertel zu bekommen. Mit der Umsetzung ist die Architektin Ulrike Färber als Quartiersmanagerin beauftragt. Doch für wen arbeitet das Quartiersmanagement? Welche Menschen leben in der Hammerstatt?

An der Zielgruppe vorbei?

Ernst-Rüdiger Kettel (BG) lobte die Arbeit des Quartiermanagements um Ulrike Färber zwar, sagte aber auch: "Man sollte sich die gewachsenen Struktur besser anschauen." So liege der Spielplatz in der Badstraße, für den dieses Jahr die Bürger in einem Workshop Ideen entwickeln sollen, streng genommen gar nicht in der Hammestatt. Der Hammerstätter Hof sei zwar schön, würde von "echten Hammerstättern" aber nicht genutzt.

Thomas Bauske (SPD) und Sabine Steininger (Grüne) sehen das anders. Sie sagen: Bei der Bewohnerstruktur habe sich einiges verändert, die Hammerstatt sei internationaler, jünger geworden. Bauske: "Da rentiert sich der Nahversorger vielleicht eines Tages." Die fehlende Einkaufsmöglichkeit beklagten sowohl die Stadträte als auch Striedl. 

Ein Nahversorger fehlt

Ein neuer Supermarkt wäre theoretisch dort möglich, wo früher ein Nahversorger war. Doch bräuchte dieser mehr Platz. Dann müsste aber der angrenzende Garagenhof des Bauvereins weg. "Wir haben noch keinen Ersatzbau gefunden, den wir dem Bauverein ihm anbieten können", sagte Striedl.

Was Bauske gut findet: Baulücken wurden geschlossen. Wo der Bauverein Gebäude abgerissen hat, hat er neu gebaut. Apropos Bauverein: Er ist der wichtigste Ansprechpartner der Stadt, weil ihm die meisten Gebäude gehören.

Schwierige Gespräche mit dem Bauverein

Aber es gibt einige Punkte, die Stadt und Bauverein noch klären müssen, sagt Striedl. Er nannte den Zaun, den der Bauverein gebaut hat und der die Verbindungswege zerschneide, und Bauanträge. Striedl: "Es geht um Gebäude, die der Bauverein gern durch einen Neubau ersetzen würde, wir aber eine Sanierung prüfen lassen würden."

Eine mühsame Aufgabe, ließ Baureferent Striedl durchblicken: "Nicht jeder Partner ist gleich einfach."

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