Thiem hat Recht. Die Stadträte haben sich im vergangenen Jahr dafür entschieden, eine sogenannte Straßenausbaubeitragssatzung einzuführen. Die Stadt regelt damit, dass die Anwohner beim Ausbau einer Straße mitbezahlen. Im Gegenzug erhielt Hollfeld 500 000 Euro vom Freistaat, eine sogenannte Stabilisierungshilfe zum Abbau des rund zehn Millionen Euro großen Schuldenbergs. Immer wieder hieß es danach: Als Erste könnten die Schönfelder die neue Satzung zu spüren bekommen. Vier Monate später beauftragte man ein Ingenieurbüro damit, in Schönfeld einen Gehweg zu planen. Jetzt, wo sich die beschweren, die dafür bezahlen sollen, behaupten die Räte: Davon, dass sich die Kosten nicht auf alle umlegen lassen, habe man nichts gewusst. Was für ein falsches Spiel! Genauso falsch: Mit dem Planungsauftrag habe man nicht zum Ausdruck gebracht, dass man einen Gehweg wolle. Das bedeutet: Der Stadtrat war bereit, die 17 000 Euro, die die Pläne bisher gekostet haben sollen, zum Fenster hinauszuwerfen.