Die größten Veränderungen betreffen nun das Große Haus der Stadthalle. Die wichtigsten Neuerungen: Statt zweier Ränge wird es nur noch einen geben. Die alte Holzverschalung wird entfernt, eine unregelmäßige Verschalung mit unregelmäßiger Oberfläche und vielen Vorsprüngen soll künftig den Schall besser verteilen.
Auch die Decke wird entfernt. „Wir werden einen Saal für Konzerte und Theater einrichten“, sagt Architekt Thomas Knerer. Heißt: Seitenwände und Decke sind über Öffnungen veränderbar. Weil man für Sprechtheater weniger Hall braucht als für klassische Musik. Für die sieht Bühnenbauer Walter Kottke gute Bedingungen: „Wir haben eine gute Nachhallzeit, das wird ein richtiger Konzertsaal.“
Umgestaltet wird auch der Boden. Variabel bestuhlt und senkbar sollte bislang lediglich die vordere Hälfte bis zum Mittelgang sein. Nun überlegt man, ob auch die hintere Hälfte variabel umgebaut werden kann. „Wir haben eine günstige Lösung gefunden“, sagt Baureferent Hans-Dieter Striedl. „Und wenn halbwegs kostenneutral eine bessere Lösung haben, dann sollten wir sie vorschlagen.“
Die entscheidende Frage
Ein wichtiger Punkt, der noch zu klären ist: wie groß fällt die Förderung für die Stadthalle aus? "Da braucht es noch Gespräche", sagt Striedl. "Wenn man sich Sanierungsprojekte wie Augsburg anschaut und den Anteil der Förderung, gilt es noch zu verhandeln." Was ein Fingerzeig darauf sien könnte, dass die Bayreuther mit ihrem Anteil an Förderung noch nicht zufrieden sind. Ins Augsburg muss die Stadt für ihr Theater 170 Millionen Euro aufbringen, 70 Millionen kommen als Förderung - nicht ganz 30 Prozent. Von der Förderung hängt wohl auch die Zustimmung des Stadtrats ab.
Was noch drin wäre
Bislang ist die Fassade zur Ludwigstraße hin abweisend. Ob man es einrichten kann, dass Besucher den Eindruck beleuchteter Fenster bekommen, wird zur Zeit geprüft. "Wir prüfen auch nach, ob da von vornherein Blinfenster waren, oder ob die später erst zugemauert wurden", sagt Striedl. Von richtigen Fenstern hält jedoch weder er noch der Architekt etwas. "Zwischen Vorstellungsraum und Fassade können wir keine Öffnung schaffen, das ist technisch nicht zu beherrschen", sagt Knerer.